Unser nächstes Gruppentreffen

Das Gruppentreffen im April muss leider aus organisatorischen Gründen ausfallen.

 

Ersatztermin:

Unser nächstes Gruppentreffen in Bremen findet statt am 28.06.2024 von 18.00 bis 20.00 Uhr im Netzwerk Selbsthilfe, 1. Etage, Faulenstraße 21, 28195 Bremen.

Unsere Kampagne

Hallo zusammen,

 

wir haben gerade unsere Kampagne „CRPS geht alle an - weil es jeder kriegen kann“ wieder reaktiviert. Bitte nehmt selbst dran teil, gebt Euer Statement ab und ladet ein Bild von Euch dazu hoch.

 

Angesprochen sind auch nicht nur Betroffene, sondern auch Angehörige und jeder, der sich für bzw. gegen die Erkrankung einsetzen möchte. Die markanten Kampagnen-banner werden in den sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #CRPSgehtallean geteilt.

Das war der CTWO 2023! #CRPSOrangeDay

Petitionsaufruf!

Wir haben gerade die Grenze von 2.500 Unterschriften überschritten!

 

Aber es müssen noch viel mehr werden!

Bitte noch schnell unterschreiben!


Jetzt bei unserer Petition für Dauerrezepte mitmachen!

Unsere Schmerz-Hotline braucht dringend Hilfe!

(c) pixabay.com

Die Anzahl CRPS-betroffener Personen, die um Hilfe bitten, steigt täglich und kann von der Gruppenleitung nicht mehr abgearbeitet werden. Daher erreichen viele Anrufer nur unsere Mailbox und müssen zurückgerufen werden.

 

Bist du selbst von CRPS betroffen?

 

Kannst du stundenweise Anrufe entgegennehmen, einfach zuhören, eigene Erfahrungen weitergeben, Rückrufe starten, Ärzte–, Therapeuten- und Klinik- Empfehlungen weiter-geben, oder einfach über aktuelle Behandlungs-empfehlungen und Therapien berichten?

 

Dann melde dich bitte bei uns!

Besucherzähler:

Über 3,3 Millionen Besucher unserer Webseiten in gut zehn Jahren. Vielen Dank für Euer Vertrauen in die Arbeit der CRPS Selbsthilfe Bremen.

Aktuelles

Aufgrund von Mengenbeschränkungen durch unseren Hoster mussten wir eine neue Aktuelles-Seite anlegen.

 

Die bisherigen Beiträge/News befinden sich nun auf den Unterseiten

Aktuelles/Newsarchiv I

Aktuelles/Newsarchiv II

Aktuelles/Newsarchiv III

Leben mit chronischen Schmerzen? 10 Dinge, von denen Sie wünschen, dass Andere sie wüssten (painscale.com)

Leben mit chronischen Schmerzen

 

Leben mit chronischen Schmerzen? 10 Dinge, von denen Sie wünschen, dass Andere sie wüssten

 

Quelle: Wirbelsäule Gesundheit, Harvard Universität

(c) painscale.com

Chronische Schmerzen sind eine Krankheit, die von anderen Menschen in der Regel nicht wahrgenommen werden kann. Da es sich um eine unsichtbare Krankheit handelt, kann es vorkommen, dass Menschen mit chronischen Schmerzen über ihren Zustand geurteilt werden, ihre Symptome nicht wahrgenommen werden und es ihnen an Unterstützung durch Freunde, Familie, Arbeitgeber oder sogar Ärzte fehlt. Hier sind zehn Dinge, die Menschen mit chronischen Schmerzen wissen sollten.

(c) painscale.com

1. Keiner will sich so fühlen.

Niemand möchte chronische Schmerzen haben, also seien Sie behutsam. Es ist verletzend, Dinge zu sagen wie: "So schlimm kann es doch nicht sein" oder "Finde dich damit ab". Menschen mit chronischen Schmerzen tun ihr Bestes, um ihre Schmerzen täglich zu bewältigen.

(c) painscale.com

2. Viele Ärzte haben kein Verständnis für chronische Schmerzen.

 

Da die meisten medizinischen Fakultäten nur ein paar Stunden Ausbildung in der Behandlung chronischer Schmerzen anbieten, sind viele Ärzte nicht mit den komplexen Zusammenhängen chronischer Schmerzen vertraut. Die Suche nach einem Gesundheitsdienstleister, der über eine umfassende Ausbildung in chronischen Schmerzzuständen und Erfahrung in der Behandlung von Menschen mit chronischen Schmerzen verfügt, kann ein zeitaufwändiger Prozess sein.

 

(c) painscale.com

3. Arbeitsunfähig zu sein ist nicht dasselbe wie Urlaub zu machen.

 

Wenn eine Person mit chronischen Schmerzen arbeitsunfähig ist, heißt das nicht, dass sie sich zu Hause wohlfühlt. Es kann für sie schwierig sein, alltägliche Aufgaben wie das Aufstehen aus dem Bett, das Anziehen und den Gang zur Toilette zu bewältigen.

(c) painscale.com

4. Viele Emotionen sind mit chronischen Schmerzen verbunden.

 

Menschen mit chronischen Schmerzen haben ein erhöhtes Risiko, alle möglichen Gefühle zu entwickeln, z. B. Depressionen, Verleugnung, Ängste oder Verzweiflung. Sie können sich auch isoliert fühlen und haben oft nicht die Energie, soziale Kontakte zu pflegen.

5. Die Symptome von chronischen Schmerzen sind komplex.

 

Abgesehen von den Schmerzen können auch andere Symptome auftreten, die mit chronischen Schmerzen verbunden sind, wie Übelkeit, Muskelkrämpfe, Hirnnebel, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Magen-Darm-Probleme, Appetitlosigkeit, usw.

(c) painscale.com

6. Chronische Müdigkeit ist nicht gleichbedeutend mit Müdigkeit.

 

Chronische Müdigkeit ist mehr als ein Gefühl der Müdigkeit. Tägliche Aktivitäten wie Duschen, Anziehen, Mahlzeiten zubereiten usw. können überwältigend und anstrengend sein. Menschen mit chronischer Müdigkeit sind nicht faul oder gar übermüdet. Die Menge an Schlaf, die eine Person bekommt, hat keinen Bezug zu chronischer Müdigkeit.

(c) painscale.com

7. Schmerzen ändern sich täglich.

 

Schmerzsymptome und -intensität können sich täglich ändern. Der Schmerz kann an verschiedenen Tagen von verschiedenen Körperregionen wie Beinen, Rücken, Kopf, Nacken, Schultern, Armen oder Muskeln ausstrahlen.

 

(c) painscale.com

8. Gehirnnebel ist frustrierend

 

Hirnnebel ist ein häufiges Symptom bei chronischen Schmerzen. Es kann zu Schwierigkeiten beim Sprechen, Gedächtnisverlust oder dem Vergessen, wo bestimmte Gegenstände abgelegt wurden, kommen.

(c) painscale.com

9. Chronisch kranke Menschen haben ein höheres Risiko, an anderen Krankheiten zu erkranken.

 

Erkältungen und Atemwegsinfektionen können bei Menschen mit einer chronischen Krankheit häufiger und schwerer auftreten. Der Grund dafür ist, dass das Immunsystem bereits geschwächt ist.

(c) painscale.com

10. Bestimmte Lebensmittel können Schmerzen verstärken.

 

Bestimmte entzündliche Lebensmittel wie Gluten, Milchprodukte, Alkohol, Soja und verarbeitete Lebensmittel können die Symptome chronischer Schmerzen verschlimmern. Menschen mit chronischen Schmerzen versuchen nicht, wählerisch beim Essen zu sein, sie wollen einfach ihre Symptome nicht verschlimmern.

 

04.04.2024

 

Referenz:

https://www.painscale.com/article/living-with-chronic-pain-10-things-you-wish-people-knew
 

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Schmerztherapie: Stanford-Studie untersucht CRPS bei Kindern mithilfe der Apple Watch (macerkopf.de)

11.04.2024 | crpsadmin

 

Schmerztherapie: Stanford-Studie untersucht CRPS bei Kindern mithilfe der Apple Watch

 

05. Apr 2024 | 7:11 Uhr

 

Eine aktuelle Studie der Stanford University nutzt die Apple Watch und künstliche Intelligenz (KI), um die Auslöser von starken Schmerzen bei Kindern mit komplexem regionalem Schmerzsyndrom (CRPS) zu untersuchen. Durch die Integration von Technologie in die Gesundheitsversorgung soll die Forschung die Schmerzbehandlung und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.

(c) macerkopf.de

Identifizierung von Schmerzauslösern bei CRPS

Im Rahmen der Studie, die in Zusammenarbeit mit der klinischen Forschungsplattform Medeloop durchgeführt wird, sollen physiologische, Ernährungs- und Umweltfaktoren ermittelt werden, die die Schmerzen bei Kindern mit CRPS verschlimmern. Die Teilnehmer im Alter zwischen 8 und 17 Jahren werden sechs Monate lang eine Apple Watch Series 8 tragen. Das Gerät wird Daten über Vitalparameter, Aktivitätsniveau und andere Gesundheitsdaten sammeln. Darüber hinaus werden die Teilnehmer ihre Nahrungsaufnahme durch Fotos dokumentieren und so zu einem umfassenden Datensatz für die Analyse beitragen.

 

CRPS ist eine chronische Schmerzerkrankung, die meist einen Arm oder ein Bein betrifft und nach einem Trauma, Verletzung oder Operation auftreten kann. Die Schmerzen sind intensiv, übermäßig und oft brennend, stärker als die ursprüngliche Verletzung es vermuten ließe. Trotz der Schwere der Erkrankung sind die genauen Ursachen von CRPS nach wie vor nur unzureichend bekannt, was die Behandlungsbemühungen erschwert.

 

Die Methodik der Studie umfasst die Übertragung von Echtzeitdaten von der Apple Watch an Medeloop. Diese Daten umfassen Pulsfrequenz, Sauerstoffsättigung und verschiedene abgeleitete Variablen wie Herzfrequenzvariabilität und Schlafmuster. Erfasst werden auch Umgebungsfaktoren, wie z. B. die Wetterbedingungen, die das Schmerzniveau beeinflussen können. Alle Schmerzepisoden werden über die Medeloop-App zur weiteren Analyse aufgezeichnet.

 

Die Hauptziele der Studie sind die Nutzung von KI bei der Analyse der erfassten Daten, um potenzielle Auslöser von Schmerzverschlimmerungen zu identifizieren und Strategien für ein frühzeitiges Eingreifen bei akuten Schmerzepisoden zu entwickeln. Derartige Fortschritte könnten die Behandlung von CRPS erheblich beeinflussen, neue Wege für die Behandlung eröffnen und das Leben der von der Krankheit Betroffenen verbessern.

 

Link zur Studienseite der Stanford Universität

 

05.04.2024

Referenz:

https://www.macerkopf.de/2024/04/05/schmerztherapie-stanford-studie-crps-kindern/
 

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Kinder-Schmerztherapie: Studie der Stanford setzt auf Apple Watch (itopnews.de)

11.04.2024 | crpsadmin

 

Kinder-Schmerztherapie: Studie der Stanford setzt auf Apple Watch

 

Toby | 05.04.2024 17:13

 

An der Stanford Uni wird derzeit eine innovative Studie durchgeführt, die auf die Nutzung der Apple Watch und KI) setzt.

 

Die Forscher haben es sich zur Aufgabe gemacht, Trigger für schwere Schmerzzustände bei Kindern, die an dem komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS) leiden, zu identifizieren. Diese Forschung, die Technologie in medizinische Untersuchungen einbindet, zielt darauf ab, Ansätze zur Schmerzlinderung zu verfeinern und damit die Lebensbedingungen der Patienten zu verbessern.

 

Junge Patientin tragen in der Studie die Apple Watch 8

In Partnerschaft mit der medizinischen Forschungsplattform Medeloop werden in dieser Studie Kinder zwischen 8 und 17 Jahren untersucht, die über einen Zeitraum von sechs Monaten eine Apple Watch Series 8 tragen. Die Apple-Uhr erfasst kontinuierlich lebenswichtige Gesundheitsdaten, Bewegungsaktivitäten und weitere relevante Informationen.

 

Zusätzlich dokumentieren die Studienteilnehmer ihre Ernährungsgewohnheiten durch das Fotografieren ihrer Mahlzeiten, was zu einer umfassenden Datensammlung für nachfolgende Analysen beiträgt.

(c) itopnews.de

CRPS ist eine langanhaltende Schmerzerkrankung, die üblicherweise eine Extremität nach einer Verletzung, einer Operation oder einem Trauma betrifft. Die Schmerzen werden häufig als intensiv und brennend beschrieben.

 

Aufgrund der mangelnden Kenntnisse über die Ursachen dieser Erkrankung gestaltet sich die Entwicklung effektiver Behandlungsstrategien als schwierig. Die methodische Herangehensweise der Forschung beinhaltet die Übermittlung der durch die Apple Watch gesammelten Echtzeitdaten an Medeloop.

 

Schmerzepisoden werden von einer App erfasst

Diese Daten schließen Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung sowie abgeleitete Werte wie die Variabilität der Herzfrequenz und Schlafmuster ein, ergänzt durch Aufzeichnungen von Umweltbedingungen, die potenziell das Schmerzniveau beeinflussen. Alle verzeichneten Schmerzepisoden werden über die App von Medeloop erfasst und analysiert.

 

Hoffnung auf signifikante Erhöhung der Lebensqualität

Das Hauptanliegen dieser Studie ist die Anwendung von KI zur Erkennung von Schmerzauslösern und die Entwicklung präventiver sowie therapeutischer Interventionen für akute Schmerzanfälle. Hoffen wir, dass sich die Lebensqualität der betroffenen Kinder bald signifikant erhöht.

 

Link zur Studienseite der Stanford Universität

 

05.04.2024

Referenz:

https://www.itopnews.de/2024/04/kinder-schmerztherapie-studie-der-stanford-setzt-auf-apple-watch/
 

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Ich habe gelernt, wie Deep-Frequency-Breathing funktioniert (zeit.de)

31.03.2024 | crpsadmin

 

Chronische Schmerzen

 

Ich habe gelernt, wie Deep-Frequency-Breathing funktioniert

 

Sie sind jung und leiden an chronischen Schmerzen, schaffen teils nur 500 Schritte, können das Haus kaum verlassen. Hier erzählen sie, was ihnen gegen den Schmerz hilft.

 

Protokoll: Bastian Mühling

© Cavan Images/ plainpicture

Schon mal Yoga versucht oder Fasten? Wer mit chronischen Schmerzen lebt, für den sind solche Besserwisserratschläge oft nervig. Vier junge Menschen mit chronischen Schmerzen erzählen, was ihnen wirklich hilft. Zum Beispiel: Rollstuhlbasketball.

 

"Als wäre mein Becken zugeklebt"

Maurice, 21, wohnt in München. Er hat seit 2020 einen Dauerschmerz in der Beckenregion, das sogenannte Chronic Pelvic Pain Syndrom (CPPS), mit Episoden von Brustwirbelsäulen- und Lendenwirbelsäulen-Schmerzen. Aus Angst vor Stigmatisierung möchte er, dass hier nur sein Vorname steht.

 

"Es gibt nicht die eine Methode, die mich immer rettet. Aber was schon gut funktioniert, ist das Dampfsitzbad. Ein Tipp meiner Schmerztherapeutin. Das mache ich vor allem, wenn ich ganz schlimme Schmerzen habe. Ich nehme einen Eimer heißes Wasser, so 90 bis 100 Grad. Den kleinen Eimer stelle ich in die Kloschüssel, der Dampf steigt dann wie in einer Sauna nach oben auf und wärmt mein Becken.

 

In der Physiotherapie habe ich gelernt, wie das sogenannte Deep-Frequency-Breathing funktioniert. Das bedeutet, entspannt mit etwa drei bis sieben Atemzügen pro Minute zu atmen. So versuche ich, die Muskulatur des Beckenbodens zu lockern und vom Zwerchfell nach unten zu schieben. Mit der Bauchatmung bringe ich ein bisschen Bewegung und Brustweite hinein. Das Ganze mache ich so eine halbe Stunde, die Wärme wirkt erst nach 15 Minuten. Recht viel länger kann ich es nicht machen, weil sonst der Beckenboden weh tut.

 

„Wenn ich auf dem Dampfsitzbad war, fühlt sich das freier an.“

Maurice

 

Man muss sich meine Beckenschmerzen so vorstellen, dass ich ein permanentes Gefühl der Enge habe. Als wäre mein Becken zugeklebt. Wenn ich auf dem Dampfsitzbad war, fühlt sich das freier an. Ein wenig so wie der erste frische Luftzug, nachdem man lange in einem stickigen Raum gewesen ist, ohne richtig durchatmen zu können. Nur, dass das Gefühl statt im Brust- im Beckenbereich ist.

 

Wenn ich regelmäßig starke Schmerzen habe, mache ich fast jeden zweiten Tag ein Dampfsitzbad. Stehe ich zum Beispiel auf und fühle mich auf der Schmerzskala von null (kein Schmerz) bis zehn (schlimmster Schmerz, den man sich vorstellen kann) bei einer sieben, setze ich mich auf das Dampfbad und bin danach mit einer vier unterwegs. So kann ich den Tag besser aushalten."  

 

"Viele Patient:innen mit meiner Diagnose bewegen sich gar nicht mehr"

Dagmar van Hinte, 27, kommt aus den Niederlanden, wohnt aber mittlerweile in Bayreuth. Dort leitet sie ein Fitnessstudio. Seit 2012 hat sie Schmerzen, 2016 wurde bei ihr das Complex Regional Pain Syndrom (CRPS) diagnostiziert: ein dauerhafter Schmerz im linken Fuß und Unterbein, vor allem, wenn sie auftritt.



 

"Ich wollte professionelle Leichtathletin werden, bevor ich mich verletzt habe. 2012 war das, beim Hürdensprung, da hatte ich auf einmal starke Schmerzen in der linken Ferse. Die Ärzte haben mir eine Kortisonspritze gegeben und meinten, ich solle mich zwei Wochen ausruhen. Im Nachhinein wahrscheinlich ein Fehler. Danach sind die Schmerzen schlimmer geworden, ich konnte nicht mehr laufen, musste kurzzeitig einen Rollstuhl benutzen. Heute kann ich, auch dank einer Fußorthese, wieder einigermaßen laufen. Aber nicht mehr rennen und springen.

 

Viele Patient:innen mit meiner Diagnose bewegen sich gar nicht mehr. Aber mein Kopf wollte etwas anderes als mein Körper: sofort wieder Sport machen. Das war schon immer meine Lösung. Seit meiner Kindheit träume ich davon, bei Olympia teilzunehmen. Seit meiner Verletzung von den paralympischen Spielen.

 

Zunächst habe ich Schwimmen probiert, das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Aber da bin ich auf internationalem Niveau nicht weitergekommen. Mein Syndrom hat nicht ausgereicht, um bei den paralympischen Spielen mitmachen zu dürfen. Deshalb habe ich nach einer neuen Sportart gesucht und dabei Rollstuhlbasketball entdeckt. Hier dürfen Spieler:innen mit und ohne Behinderung zusammenspielen.

 

Sobald ich mich in den Stuhl setze, nimmt das den Druck vom Stehen weg. Gerade nach einem langen Tag auf der Arbeit im Fitnessstudio, wo ich viel hin- und herlaufe, merke ich das. Wenn ich mit meinem Rollstuhl hart gegen den eines Gegenspielers knalle, tut das natürlich schon richtig weh. Für einen kurzen Moment aber nur. Dann geht das Spiel weiter, keiner wartet auf mich. Ich bin ständig damit beschäftigt, wo ich als Nächstes hin rolle, was ich als Nächstes mache. Da passiert so viel, dass ich kaum über meine Schmerzen nachdenken kann. Nach dem Spiel werden die Schmerzen wieder stärker.   

 

Rollstuhlbasketball ist ein sehr internationaler Sport. Mit der niederländischen Nationalmannschaft bin ich Welt- und Europameister geworden. Das nationale Niveau in den Niederlanden war mir aber zu niedrig, deshalb bin ich nach Deutschland gezogen. Dort spiele ich beim RSV Bayreuth in der zweiten Bundesliga."

 

"Manchmal schicken wir uns den ganzen Tag Memes über chronischen Schmerzen"

Jakob Engewald, 24, wohnt in Stuttgart. Bis vor einem Jahr hat er als Veranstaltungskaufmann und DJ gearbeitet. Inzwischen ist er wegen Post-Covid arbeitsunfähig. Der 24-Jährige hat ME/CFS, und chronische Kopf-, Nerven- und Muskelschmerzen.

 

"Wenn ich morgens zu schnell aufstehe, geht es direkt bergab. Ich muss meinem Körper Zeit geben, erst mal hochzufahren. In Ruhe einen Kaffee zu trinken. Sport und Bewegung sind bei mir zurzeit kaum möglich. Ich mache 500 Schritte am Tag. Es fällt mir schwer, das Haus zu verlassen. Zum einen ist da dieser dumpfe, dauerhafte Hintergrundschmerz in meinem Kopf und zum anderen ein Schmerz, der immer wieder durch die Nerven an den Armen und Beinen sticht.

 

Was mir hilft, ist ein humorvoller Umgang mit dem Thema. Auf Social Media habe ich viele Menschen kennengelernt, denen es ähnlich geht wie mir. Manchmal schicken wir uns den ganzen Tag Memes über chronischen Schmerzen. Das tut einfach gut, so richtig verstanden zu werden.

 

Vor Post-Covid war ich viel unterwegs. Ich habe als DJ aufgelegt und wollte unbedingt lernen, eigene Musik zu produzieren. Jetzt versuche ich das unter Kopfschmerzen, zum Beispiel Klavier zu spielen. Davon bekomme ich aber schnell Nervenschmerzen im Finger. Kognitiv neue Sachen zu lernen, geht nur langsam. Ich kann mich zehn Minuten lang damit beschäftigen, dann war es das für den Tag.

 

In den vergangenen Monaten habe ich herausgefunden, dass entspannende Musik einen sehr guten Effekt auf meine Schmerzen hat. Vor allem, wenn ich nachts schlecht geschlafen habe, hilft mir die Musik abzuschalten und zu entspannen. Ich lege mich in mein Bett, mache die Lichter aus oder setze meine Schlafmaske auf und höre bewusst Musik. Am liebsten akustische Songs oder Klavierlieder, so in Richtung Einschlafmusik. Manchmal auch Deep House oder deutschen Pop-Rap wie Schmyt oder 01099.

 

Als DJ habe ich elektronische Musik aufgelegt. Am Anfang konnte ich die gar nicht mehr hören, weil es einfach zu viele Reize sind. Heute nur noch, wenn ich verhältnismäßig fit bin. Die Musik weckt schöne Erinnerungen, aber sie lindert meine Schmerzen nicht."

 

"Bouldern ist die perfekte Mischung"

Julia, 27, wohnt in München. Sie hat vor Kurzem einen neuen Job angefangen und möchte deshalb nicht, dass hier ihr echter Name steht. Sie hat Fibromyalgie. Zu der Krankheit gehören vor allem Faser-Muskel-Schmerzen.

 

"Seit sieben Jahren habe ich dauerhaft Schmerzen, seit zwei die offizielle Diagnose: Fibromyalgie. Vor allem an der Halswirbelsäule, der Schulter, im Rücken, im Rippenbogen und am Kiefer. Es fühlt sich an wie Gliederschmerzen, dumpf und drückend, nur, dass die nicht mehr weggehen.

 

Was die Schmerzen besser macht, ist Bewegung: spazieren gehen, joggen, dehnen. Bei der Arbeit ist das schwierig. Dehnen ist nicht so gesellschaftsfähig. Und ich möchte meinem Arbeitgeber nicht von meiner Krankheit erzählen, weil ich nicht aus der Norm fallen und daraus keine Nachteile ziehen möchte. Im Studium war das einfacher, da konnte ich mich in den Pausen dehnen. Auch wenn ich mich dabei wie eine Omi gefühlt habe.

 

„Es gibt nichts Besseres als diesen Erfolgsmoment.“

Julia

 

Bouldern ist der Sport, der meine Schmerzen am besten lindert. Es ist die perfekte Mischung aus Ausdauer- und Kraftsport. Vor meiner Erkrankung habe ich viel Krafttraining gemacht, dafür hatte ich durch das Studium nicht mehr so viel Zeit. Während der Pandemie war es sowieso nicht möglich. Nach Corona wollte ich wieder mehr unternehmen. Freund:innen von mir waren schon vorher viel bouldern und haben mich mitgenommen. Es hat mir sofort gutgetan. Meine Muskeln haben sich weniger steif angefühlt.

 

Während des Sports und meist auch für ein paar Stunden danach habe ich weniger Schmerzen. Nach dem Bouldern lege ich oft eine Dehn-Session ein. Im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, dass sich das regelmäßige Bouldern auch langfristig positiv auf meine Schmerzen auswirkt.

 

Heute gehe ich mehrmals die Woche in die Halle. Es gibt nichts Besseres als diesen Erfolgsmoment, wenn ich eine Route geschafft habe. Und das dann mit Freund:innen teilen kann oder auch mit Leuten, die ich eigentlich gar nicht kenne. Das fühlt sich wie eine Gemeinschaft an."  

 

30.03.2024

Referenz:

https://www.zeit.de/zett/2024-03/chronische-schmerzen-krankheit-therapie-behandlung-alltag
 

#crpsselbsthilfe #CRPSgehtallean #chronischeschmerzen #Nervenentgleisung #morbussudeck #ehrenamt #selbsthilfe #gemeinsamstark #chronicpain #pain #crpsawareness #ColorTheWorldOrange #CRPSOrangeDay #reflexdystrophie

Gruppentreffen in Köln am 22.03.2024 – Nachlese (crpsselbsthilfe.de)

31.03.2024 | crpsadmin

 

Liebe Mitglieder, liebe Betroffene, liebe Angehörige,

 

wir starteten am letzten Freitag mit der Begrüßung zum ersten Treffen im Jahr 2024, da der Termin im Januar aus privaten Gründen kurzfristig abgesagt werden musste. Dann wurde zu Anfang im Blitzlicht auf das vergangene, das aktuelle und das nächste Jahr geschaut, nach dem Motto „Was war, was ist und was kommt“.

(c) pixabay.com

Die offiziellen Zahlen für 2023 wurden bereits am 19.01.2024 auf unseren Webseiten veröffentlicht. Auch wenn wir kein eingetragener Verein mehr sind, fühlen wir uns der Transparenz verpflichtet und führen unsere Finanzen mittels ordentlicher Buchhaltung. Neu in diesem Jahr ist auch der zusammenfassende Bericht für beide Gruppen in Köln und Bremen. Leider sind die Kosten in vielen Bereichen gestiegen und hat sich auch in unserem Ergebnis niedergeschlagen. Die Kosten sind zum Vorjahr gestiegen und daraus resultierend auch die Erlöse. Wir konnten dennoch unser Ergebnis geringfügig steigern. Auch unsere Mitgliedszahlen haben sich erhöht und wir erreichen nach Corona wieder viele neue CRPS-Betroffene.

 

Der CTWO 2023 in der Uniklinik Köln war ein Erfolg, weitere Veranstaltungen konnten wir aufgrund fehlender ehrenamtlicher Unterstützung leider nicht starten. Alles Weitere findet man in unseren Jahresberichten. In diesem Jahr werden unsere CTWO-Veranstaltungen zum CRPS Orange Day auf Wunsch der Bremen Mitglieder in Bremen stattfinden. Alles Weitere dazu folgt in Kürze, da wir gerade in den Vorbereitungen stecken.

 

Wie in jedem Jahr gibt es auch 2024 einen Aktionstag des Schmerzes am ersten Dienstag im Juni. Veranstalter ist die Deutsche Schmerzgesellschaft und an diesem Tag, dem 04.06.2024 von 09.00 bis 17.00 Uhr stehen Ärzte und Gesundheitsexperten am Telefon für Fragen zur Verfügung. Wir werden darüber in Kürze berichten.

 

Auf der Projektliste des Jahres steht auch eine Zertifizierung/Auszeichnung von Praxen und Kliniken als CRPS-freundliche Einrichtung. Wir führen seit 2013 unsere eigenen Ärztelisten für CRPS-Betroffene. Um diese auch weiterhin vertreten zu können, möchten wir alle uns bekannten Praxen und Kliniken anschreiben und ihnen unsere Auszeichnung näherbringen. Möglicherweise werden wir hierfür eine Projektförderung beantragen, um zum Beispiel Druck- und Portokosten decken zu können. Alternativ nutzen wir den Weg der E-Mail. Natürlich bitten wir auch weiterhin um Information über positive und auch negative Erfahrungen für unsere Empfehlungen und wir benötigen auch neue Adressen. Diese können über unsere Webseite gemeldet werden.

 

Wir hatten im Jahr 2015 eine eigene Studie zu Nebenerkrankungen bei CRPS gestartet. Die Ergebnisse daraus zeigten, dass über 80% der Betroffenen bereits vor oder erst durch die CRPS-Erkrankung Probleme mit der Schilddrüse (Über- oder Unterfunktion, Hashimoto etc.) haben. Leider gibt es hierzu bis heute keine Forschung. 2017 haben wir in Zusammenarbeit mit CRPS-Gruppen aus Großbritannien, Spanien, Niederlande, USA und Australien eine weltweite Studie zur gesundheitlichen Lage von CRPS-Patienten weltweit ins Leben gerufen. Hierfür wurden auch aussagekräftige Daten gesammelt. Aufgrund des Rückzugs des federführenden Pharmaherstellers Grünenthal wurde diese Studie nach kurzer Zeit abgebrochen. Aber auch hier zeigten viele Ergebnisse auf die Schilddrüse. Um diese Besonderheit in den Fokus der Wissenschaft und Forschung zu tragen, möchten wir im laufenden Jahr vielleicht eine erneute Studie starten und sind auf der Suche nach interessierten Trägern aus der Universitätsforschung oder Pharmaindustrie.

 

Die neuen Teilnehmer berichteten über Krankheitssymptome, die nicht immer direkt mit dem CRPS in Verbindung gebracht werden. Hierzu haben wir auf die Amerikastudie « Verschiedene Komplikationen bei CRPS » aus 2018 hingewiesen. Diese findet man auch in deutscher Sprache auf unserer Webseite und kann beim Arztgespräch vorgelegt werden, um einen Zusammenhang von Symptomen zum CRPS herzustellen. An gleicher Stelle gibt es auch die übersetzte Studie zum « nicht ganz so seltenen Springen des CRPS », was viele Ärzte wahrscheinlich aus Unwissenheit oftmals schnell verneinen.

 

Für Projekte auf Messen Reha, Rehacare, Irma etc. benötigen wir zukünftig mehr ehrenamtliche Unterstützung. Diese kann man über unserer Webseite bekunden. Wir können jede Hand gebrauchen und CRPS-Patienten können oftmals eine Ablenkung gebrauchen, warum nicht im Ehrenamt. Unter Anderem suchen wir jemanden für Social Media, der unsere Konten überschaut und unsere Beiträge postet.

 

Zu diesem Gruppentreffen in Köln wurde auch etwas Grundlegendes geändert: Die Vorstellungsrunde, die manches Mal schon ausgeartet ist, und wir keine Zeit mehr hatten, das geplante Thema vorzustellen. Wie in Bremen nutzen wir die zwei Stunden für den neuen Ablauf. Wir starten mit einem Blitzlicht zur Aufarbeitung offener Fragen aus dem letzten Treffen. Weiterhin werden organisatorische Dinge zur Gruppe und zum Treffen geklärt. So gibt es mehr Möglichkeiten zur Beantwortung offener Fragen der Teilnehmer, es kann mehr Diskussionen zu Themen geben und auch andere Teilnehmer können sich besser einbringen. Dieses Konzept hat sich in den vergangenen Jahren in Bremen bewährt und wir wollen es nun auch in Köln ausprobieren. Nach dem ersten Kölner Treffen in diesem Format gab es von den Teilnehmern nur positives Feedback.

 

In diesem Jahr werden wir von Juni bis August in die Sommerpause gehen. Diese beginnt nach dem letzten Gruppentreffen in Köln am 31. Mai 2024. Auf Anfragen von Betroffenen aus anderen Teilen der Republik werden wir in der Sommerpause wieder ein bis zwei virtuelle Gruppentreffen anbieten. Weitere Informationen dazu folgen in Kürze über unsere Webseite und Newsletter.

 

Wir haben mittlerweile viele Merkblätter und Downloads auf unserer Webseite. Viele weitere Themen und Merkblätter findet man in unserem CRPS-Intranet, einem geschützten Bereich unserer Webseite. Hierfür bekommt jeder Teilnehmer der Gruppentreffen Zugriff und man kann diesen auch bei uns beantragen. Die Berechtigung erlaubt auch den Zugriff auf unser großes CRPS-Archiv, mit Studien und Arbeiten, Therapieempfehlungen und unserer bundesweiten Datenbank für Ärzte, Therapeuten, Kliniken, Gutachtern und Rechtsanwälten. Wir haben gerade zwei neue Merkblätter über die SCS-Neurostimulation und die Spiegeltherapie veröffentlicht. Die Rückenmarksstimulation war auch vorbereitetes Thema für das diesmalige Gruppentreffen, dazu später mehr. Die Gruppe wünschte sich ein Merkblatt über die Pflegegrade. Wir werden das Thema recherchieren und in Kürze als neues Merkblatt veröffentlichen.

 

Es wurde auch über die verschiedenen Medikamente gesprochen, die CRPS-Patienten verordnet bekommen. Leider gibt es bis heute kein wirksames Mittel gegen diese schlimme Nervenerkrankung. Stattdessen erhalten wir Antiepileptika, Antidepressiva, Kortikoide, viele Schmerzmittel mit unzähligen Nebenwirkungen und natürlich Morphine, um die starken Schmerzen irgendwie zu ertragen. Dabei werden die Dosierungen nach einiger Zeit immer wieder erhöht, bis man irgendwann bei den zulässigen Obergrenzen ankommt und trotzdem noch Schmerzen hat. Hier empfiehlt sich eine sogenannte Opioidrotation. Dabei wird das aktuelle Morphin gegen ein anderweitig gleich potentes Opiat ausgetauscht. Oftmals kann man mit dieser Alternative wieder bei kleineren Dosen anfangen. In unserem CRPS-Intranet finden sich noch ausführlichere Medikamentenbeschreibungen.

 

Wir haben auf die Wichtigkeit hingewiesen, Behandlungs- und Entlassungsdokumente von allen behandelnden Ärzten einzufordern. Dazu gehören auch regelmäßige Laborergebnisse und natürlich auch Röntgen-, MRT und CT-Aufnahmen. Letztere bekommt man heute noch immer auf CD, obwohl die Anzahl von CD-Laufwerken heute verschwinden gering geworden ist. Abhilfe hierfür soll die elektronische Patientenakte (ePA) schaffen, die jeder Bundesbürger ab dem 01.01.2025 erhalten wird. Ob man diese dann nutzt oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Der Vorteil ist, dass der Arzt sämtliche Berichte ab diesem Zeitpunkt wie in einen Briefkasten einwerfen muss. Er hat weiterhin keinen Zugriff auf andere Dokumente in der ePA, außer der Patient gibt einzelne Dokumente frei. Die ePA erspart zukünftig, dass Patienten dicke Krankenakten mit sich herumtragen müssen, da dann die Dokumente digital vorliegen. Auch wenn später einmal die Krankenkasse gewechselt wird, werden die Daten zur neuen Kasse übertragen und sind so immer und überall für den Patienten verfügbar. Der Patient hat ein uneingeschränktes Einsichtsrecht in seine Patientenakte (§ 630g Abs. 1 BGB). Lediglich für die Erstellung von Kopien können die Praxen und Kliniken ein geringes Entgelt nehmen. Durch die digitale Bereitstellung wird auch das Entfallen und man muss nicht immer hinterfragen. Die Digitalisierung hat somit schlagende Argumente.

 

Aus der Gruppe kam der Hinweis, dass die Schmerzklinik Oberhausen geschlossen wurde, nachdem das Krankenhaus von der AMEOS übernommen wurde. Die empfohlene Ärztin Frau Dr. Knauber soll jetzt im Mülheimer Marienhospital tätig sein und dort eine neue Schmerztherapie aufbauen. Wir warten hier auf die Berichte der CRPS-Betroffenen.

 

Unser Merch Shop „T-Shirts gegen den Schmerz“ über Spreadshirt, bei dem über 70 CRPS-Motive auf T-Shirts, Hoodies und andere Artikel gedruckt werden können, war bisher der Gruppe gar nicht bekannt. Wir haben daher den On-Demand-Shop nochmals vorgestellt. Im April bieten wir zu Ostern diverse Rabatte (20%, 15% und Versandkostenfrei) an.

 

Gleichzeitig haben wir über die Wichtigkeit des CRPS- Notfallausweis diskutiert. Betroffene, die bereits einen CRPS-Notfallausweis haben, werden öfter ernst genommen und nicht wie ein Simulant behandelt. Der Ausweis kann über unseren Orange Ware Shop bestellt werden. Da wir auch CRPS-Patienten haben, die nur wenig bis gar nicht im Internet unterwegs sind, haben wir deren Daten persönlich aufgenommen, um ihnen ebenfalls einen Ausweis auszustellen.

 

Vortrag SCS Neuromodulation

Ein Rückenmarksstimulator ist ein elektrisches Gerät, das einige der Schmerzbotschaften, die der Körper an das Gehirn sendet, verändern kann. Die Anpassung eines Rückenmarksstimulators kann helfen, mit einigen der Schwierigkeiten, die ein Leben mit Schmerzen mit sich bringt, umzugehen. Wenn der Rückenmarksstimulator gut funktioniert, kann er die Gefühle in Ihrem Körper dramatisch verändern.

Wir wissen, dass Menschen sich besser fühlen, wenn sie mehr Aktivität in ihr Leben bringen, und dass die komplizierten Gefühle, die oft mit Schmerzen einhergehen, allmählich verschwinden können.

Elektrizität wird seit Jahrhunderten zur Schmerzbehandlung eingesetzt. Erst in den letzten 40 Jahren wurde verstanden, wie Elektrizität tatsächlich bei der Schmerzbehandlung wirkt.

Jetzt ist bekannt, dass, wenn kleine Mengen Elektrizität an bestimmte Teile des Rückenmarks gesendet werden, dies die Art und Weise verändern kann, wie Schmerzsignale verarbeitet werden, und es kann bei manchen Menschen starke Auswirkungen auf die Schmerzen haben.

Wichtig scheint zu sein, dass ein sanftes Kribbeln im schmerzhaften Bereich des Körpers gespürt wird. Wenn der Rückenmarksstimulator erfolgreich ist, wird das Kribbeln den Schmerz ersetzen. Genau wie bei jeder Operation gibt es auch hier Risiken. Die meisten Probleme, die mit Rückenmarksstimulatoren auftreten können, sind recht geringfügig, aber es gibt einige seltene Probleme, über die gesprochen werden sollte.

 

Wenn Sie mehr wissen möchten, fragen Sie Ihren Spezialisten, was die Operation für Sie bedeuten würde. Sie erhalten Beratung von einem Spezialisten-Team von Fachleuten, damit Sie Ihre Entscheidung treffen können. Die Steroetaxie der Uniklinik Köln, im Speziellen Dr. Georgios Matis steht für Fragen zur SCS und zur Prüfung der jeweiligen CRPS-Schmerz-Odyssee zur Verfügung.

 

Das nächste Gruppentreffen in Köln findet am 31.05.2024 ab 18.00 Uhr im Blauen Salon des St. Marienhospitals, Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, statt.

 

30.03.2024

Referenz:

https://crpsselbsthilfe.de/aktuelles
 

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Es ostert sehr – Rabatte, Rabatte, Rabatte in unserem Merchshop „T-Shirts gegen den Schmerz“ (crpsselbsthilfe.de)

24.03.2024 | crpsadmin

 

Ostern steht vor der Tür und wir lassen uns auch diesmal nicht lumpen! Im April profitiert Ihr von unseren drei Rabattaktionen.

Also Termine merken und dann günstig shoppen in unserem Merchshop „T-Shirts gegen den Schmerz“. Dort das gewünschte Design auswählen und auf T-Shirt, Hoodie, Schürze uvm. drucken lassen und die Aufmerksamkeit für CRPS erhöhen.

 

Wir haben unzählige Designs für CRPS-Betroffene, Angehörige und alle Interessierten. Die Designs können u.a. auf T-Shirts, Hoodies, Turnbeutel etc. zu moderaten Preisen gedruckt werden. Und gleichzeitig tut man unserer Gruppe etwas Gutes! Denn wir erhalten von jedem Verkauf eine Provision als Spende an unsere Selbsthilfegruppe.

 

Also gleich mal reinschauen und Gutes tun!

 

>>Zum Shop T-Shirts gegen den Schmerz

 

Hinweis: Der Rabatt gilt nicht im crps.shop für Orange Ware.

 

22.03.2024

Referenz:

https://crpsselbsthilfe.de/tshirts
 

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Schlafstörungen, die häufig zusammen mit chronischen Schmerzen auftreten (painscale.com)

22.03.2024 | crpsadmin

 

Leben mit chronischen Schmerzen

 

Schlafstörungen, die häufig zusammen mit chronischen Schmerzen auftreten

 

Quelle: Nationales Zentrum für Biotechnologie-Informationen: U.S. National Library of Medicine: Nationale Gesundheitsinstitute, Nationales Zentrum für Biotechnologie-Informationen: U.S. Nationale Bibliothek der Medizin: Nationale Gesundheitsinstitute, Nationales Zentrum für Biotechnologie-Informationen: U.S. National Library of Medicine: Nationale Gesundheitsinstitute: National Institutes of Health

(c) painscale.com

Schlafstörungen, die häufig mit chronischen Schmerzen einhergehen

Das Leben mit chronischen Schmerzen wirkt sich auf fast jeden Aspekt des täglichen Lebens aus. Der Schlaf ist keine Ausnahme. Ungefähr 70 % der Menschen mit chronischen Schmerzen berichten über Schlafstörungen. Die Beziehung zwischen chronischen Schmerzen und Schlaf ist eine wechselseitige - erhöhte chronische Schmerzen führen zu Schlafstörungen, und mangelnde Schlafqualität verstärkt die Schmerzen. Manche Menschen mit chronischen Schmerzen entwickeln sogar Schlafstörungen wie Schlaflosigkeit, Schlafapnoe oder das Restless-Legs-Syndrom, die mit ihren Schmerzen zusammenhängen.

 

Schlaflosigkeit

Schlaflosigkeit ist eine der häufigsten Schlafstörungen im Zusammenhang mit chronischen Schmerzen. Das mag nicht überraschen: Es ist logisch, dass Schmerzen Schwierigkeiten beim Einschlafen und Durchschlafen verursachen können. Menschen mit chronischen Schmerzen haben in der Regel einen längeren Einschlafzeitraum, eine kürzere Gesamtschlafdauer, häufigeres Aufwachen und eine schlechtere Schlafqualität als Menschen ohne chronische Schmerzen. Ein Mangel an qualitativ hochwertigem Schlaf erhöht nicht nur die Schmerzintensität, sondern kann auch Angstzustände, Depressionen und Konzentrationsschwierigkeiten hervorrufen.

 

Schlafapnoe

Menschen mit chronischen Schmerzen haben ein höheres Risiko für Schlafapnoe, eine Schlafstörung, bei der die Atmung während des Schlafs für kurze Zeit (in der Regel etwa 10 Sekunden) aussetzt. Opioide, die häufig zur Behandlung chronischer Schmerzen eingesetzt werden, können den zentralen Atemantrieb beeinflussen und die Funktion der oberen Atemwege beeinträchtigen, was zu Schlafapnoe führen kann. Bei Menschen mit chronischen Schmerzen besteht jedoch unabhängig vom Opioidkonsum ein hohes Risiko für Schlafapnoe.

 

Syndrom der ruhelosen Beine

Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen einen Zusammenhang zwischen dem Restless-Legs-Syndrom (RLS) und chronischen Schmerzzuständen wie Migräne und Fibromyalgie. RLS ist eine neurologische Störung, die durch unangenehme Empfindungen in den Beinen gekennzeichnet ist und den unwiderstehlichen Drang auslöst, diese zu bewegen. RLS kann auch die nächtliche Wachsamkeit verschlimmern, was wiederum die chronischen Schmerzen verstärken kann.

 

Weitere Quellen: Sleep Foundation, Frontiers in Psychiatry, BMC Musculoskeletal Disorders und HealthCentral

 

20.03.2024

Referenz:

https://www.painscale.com/article/sleep-disorders-that-commonly-co-occur-with-chronic-pain

 

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"Schmerzen waren unerträglich": Leben nach einer Hand-Amputation (br.de)

22.03.2024 | crpsadmin

 

"Schmerzen waren unerträglich": Leben nach einer Hand-Amputation

 

Martin Gruber, Katharina Häringer, BR24 Dein Argument

(c) BR/Katharina Häringer

Vor etwa einem Jahr hat Dominik Müller eine schwerwiegende Entscheidung getroffen: Er ließ sich die linke Hand amputieren. Vorausgegangen waren jahrelange Schmerzen. Jetzt kämpft sich der Passauer zurück ins Leben. Mit Hilfe einer Hightech-Prothese.

 

Es ist dieses surrende Geräusch, das Dominik Müller den ganzen Tag begleitet. Jede Fingerbewegung erzeugt ein deutlich hörbares "Ssst". Wenn er die Zahnbürste nimmt, den Kühlschrank öffnet oder eine Wasserflasche greift und aufmacht: "Ssst".

 

Künstliche Hightech-Hand aus Carbon und Silikon

Seit zwei Wochen trägt der 39-Jährige die künstliche, elektronisch gesteuerte Hand aus Carbon, Silikon und speziellen Metallen. Vieles klappt damit schon ganz gut. Als ihm beim Aufdrehen der Zahnpastatube der Verschluss zu Boden fällt, lacht er und sagt ein wenig entschuldigend zum BR-Kameramann: "Das habt Ihr hoffentlich jetzt nicht gefilmt."

 

Dominik ist ehrgeizig und übt jeden Handgriff mehrmals, bis er funktioniert. Er schafft es sogar schon, mit seiner Roboterhand ein rohes Ei unfallfrei aus einer Schachtel zu nehmen.

 

"Schmerzen waren unerträglich"

Die Leidensgeschichte des Passauers beginnt bei einem Fußballtraining in seinem Sportverein vor 18 Jahren - und mit einer an sich harmlosen Situation: Er bekommt einen scharfen Ball an die Hand. Verstaucht, lautet die erste Diagnose. Dass sich Dominik das Kahnbein gebrochen hat, stellt sich erst ein Jahr später heraus. Was folgt, sind jahrelange, kaum zu ertragende Qualen. Die Schmerzkrankheit CRPS bestimmt fortan sein Leben: "Die Schmerzen waren unerträglich. An manchen Tagen bin ich weinend im Bett gelegen, weil es so wehgetan hat."

 

Letzter Ausweg: Amputation

17 Operationen, Schmerztherapien, Rehabilitation sowie Behandlungen mit Psychopharmaka und anderen Medikamenten musste Dominik über sich ergehen lassen. "Die letzten zwei Jahre sind die Gedanken, mir die Hand einfach wegschneiden zu lassen, immer mehr geworden", erinnert sich der Familienvater. Im Sommer 2023 dann die Entscheidung: Amputation in einer Regensburger Klinik. Verbunden war damit die Hoffnung auf weniger Schmerzen - und auf ein normales Leben.

 

Prothesentraining beim Spezialisten

Beim Umgang mit seiner Prothese hilft ihm zunächst noch ein Orthopädietechniker aus einem Passauer Sanitätshaus. Mit ihm übt Dominik jeden zweiten Tag mehr als zwei Stunden: Stifte nehmen, Brettspielfiguren greifen, Handtücher zusammenlegen und andere alltägliche Bewegungen.

 

So funktioniert die Prothese: Elektroden nehmen Muskelbewegen am Arm auf und senden über Kabel Signale an die künstliche Hand. Desch kann die Roboterhand über ein verbundenes Tablet nachjustieren: "So, das Umschaltsignal funktioniert. Probieren wir doch gleich, ob die Griffe alle passen", fordert der Orthopädietechnikermeister seinen Patienten auf.

 

Dominik sei sehr lernbereit, trainiere viel und mache Fortschritte. An der Muskulatur müsse er allerdings noch arbeiten: "Die Signale, die er ständig geben muss, beanspruchen die Muskeln. Das muss sich erst alles richtig nachbilden." 85.000 Euro kostet die Prothese. Bevor die Krankenkasse gezahlt habe, sei sehr viel Überzeugungsarbeit und jede Menge Dokumentation nötig gewesen.

 

Wer bekommt eine solche Hightech-Prothese?

Mitdiskutieren lohnt sich: Die folgende Passage hat die Redaktion im Rahmen des BR24-Formats "Dein Argument" ergänzt. Hintergrund ist ein Kommentar des Users "Froschhaarpinsel" zu Voraussetzungen für eine solche Prothese.

 

Jeder hat das Recht auf eine Prothese. Und in der Regel übernehmen Krankenkassen auch die Kosten. Bei einer Hightech-Prothese wie der, die Dominik Müller trägt, sieht es aber schon anders aus, sagt Hans-Peter Fürst, Chef des Passauer Sanitätshauses. Es komme auf den Einzelfall an. Fürst erklärt, dass man den Krankenkassen schriftlich erklären müsse, warum es ein teures Modell braucht beziehungsweise was der Mehrwert für den Patienten ist.

 

Dass Dominik Müller 39 Jahre alt ist, dass er wieder mit seinen kleinen Kindern spielen und irgendwann auch wieder arbeiten möchte, hat die Krankenkasse letztlich überzeugt. ?

 

Ziel: Zurück in Alltag, Beruf und Hobby

Die Entscheidung, sich die Hand amputieren zu lassen und eine Prothese zu tragen, habe sein Leben verbessert, beschreibt Dominik seine aktuelle Lage: "Es war die Rettung. Ich kann die linke Hand immer öfter hernehmen. In einem Jahr möchte ich sie voll benutzen können." Außerdem könne er einige Medikamente langsam zurückfahren.

 

Die Schmerzen seien etwas weniger, der Alltag normaler geworden. Seit Kurzem kann der leidenschaftliche FC-Bayern-Fan sogar wieder die fünfjährigen Kids seines Sportvereins, des SV Schalding-Heining, trainieren. Nächstes Ziel: zurück in einen Beruf. Momentan bezieht der gelernte Elektroinstallateur und Qualitätsmanager Erwerbsminderungsrente. Und eines ist dem Passauer besonders wichtig: "Danke an meine Familie. Unglaublich, was meine Frau und meine beiden Kinder mitmachen und zurückstecken mussten."

 

CRPS (Morbus Sudeck oder Algodystrophie) ist die englische Abkürzung für „Komplexes regionales Schmerzsyndrom“. Gemeint ist die Komplikation nach einer Verletzung oder Operation der Extremitäten beziehungsweise eine übermäßige Entzündungsreaktion ohne Infektion. Die Ursache der Schmerzkrankheit ist nicht bekannt und somit auch schwer behandelbar. Schmerztherapien bleiben meist erfolglos. Laut Experten entwickeln etwa zwei bis fünf Prozent aller Patienten, die sich an Armen und Beinen verletzten, das CRPS.

 

Link zum Videobeitrag

 

Quelle: CRPS-Hilfegruppe Bayern

 

19.03.2024

Referenz:

https://www.br.de/nachrichten/bayern/schmerzen-waren-unertraeglich-leben-nach-einer-hand-amputation,U7NR9Ey
 

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Hilfsmittel bedeuten Selbstständigkeit (dieneuenorm.de)

18.03.2024 | crpsadmin

 

Sven Papenbrock benutzt Hilfsmittel an seinem Arbeitsplatz

(c) Rebekka Eversmann

Sven Papenbrock berichtet in seiner Kolumne, welche verschiedene Hilfsmittel es gibt, wie man sie beantragen kann und welche Erfahrungen er und seine Kolleg*innen mit ihnen machen.

 

Ich komme mit Freude um halb 10 Uhr ins Büro der Sozialheld*innen. Heute ist ein besonderer Tag für mich, denn es kommt ein Mitarbeiter von einer Hilfsmittelfirma zu uns. Er ist um 11 Uhr da und holt aus einem Karton eine Tastatur mit großen Tasten und einen Trackball. Ein Trackball ist eine besondere Maus, bei dem die Tasten ein bisschen größer sind. In der Mitte ist ein großer Ball. 

 

Der Mitarbeiter fixiert den Trackball und die Tastatur mit Halterungen an meinem Schreibtisch. Ich habe eine körperliche Behinderung. Der Trackball wird meine Arbeit erleichtern. Ich werde mehr Sachen an meinem Laptop allein machen können. Zum Beispiel Termine einstellen, Mails öffnen oder Fotos bearbeiten für die Wheelmap. Die Tastatur hat größere Tasten als eine normale Laptop-Tastatur und ist dadurch besser für mich zu bedienen. Dadurch kann ich einzelne Wörter und Sätze, wenn meine Jobcoach*innen sie mir diktieren, selbstständig schreiben.

 

Es gibt viele verschiedene Hilfsmittel, zum Beispiel Sehhilfen, Hörhilfen, Körperersatzstücke oder orthopädische Hilfsmittel. Es gibt Hilfsmittel für den Alltag und welche für die Arbeit. Es gibt Hilfsmittel, die man schon fertig im Laden kaufen kann und welche, die man erst mit den passenden Maßen anfertigen lassen muss. Entweder sollen Hilfsmittel eine drohende Behinderung vorbeugen oder sie sollen bei der Bewältigung des Alltags helfen. Neben analogen Hilfsmitteln, wie meiner Tastatur, gibt es auch digitale Hilfsmittel, zum Beispiel barrierefreie Apps oder Screenreader, die Texte vorlesen.

 

Die Kosten für die Hilfsmittel übernimmt die Krankenkasse oder die Agentur für Arbeit bzw. Rentenversicherung. Bei mir war es die Krankenkasse. Menschen, die eine Einschränkung oder eine Behinderung haben bzw. im Laufe ihres Lebens bekommen, haben einen Anspruch auf Hilfsmittel. Es gibt unterschiedliche Hilfsmittelanbieter. Man kann seine Hilfsmittel entweder online bestellen oder auch vor Ort in einem Sanitätshaus, bei Optiker*innen oder bei Hörgeräteakustiker*innen.

 

Eine Kollegin von mir hat mir in einem Gespräch erzählt, wie sie selbst schon einmal Hilfsmittel beantragt hat. Marie Lampe hat eine Sehbehinderung und verwendet digitale und analoge Hilfsmittel, in ihrem privaten Umfeld und auch auf der Arbeit. Ein analoges Hilfsmittel, das sie beantragt hat, ist eine Braillezeile. Eine Braillezeile ist eine Tastatur mit Braille-Zeichen, mit der Menschen mit Sehbehinderung allein

am Computer arbeiten können. Damit können sie Texte am Computer verfassen.

 

Um diese besondere Tastatur zu beantragen, musste Marie zuerst ein Rezept mit ihrer Diagnose vom Augenarzt bekommen. Damit ging sie anschließend zu einem Hilfsmittelanbieter. Der Hilfsmittelanbieter regelte dann mit ihrer Krankenkasse, dass diese die Kosten für ihr benötigtes Hilfsmittel übernimmt. Nach zwei Monaten hat Marie die Braillezeile bekommen. Doch Marie erzählt, dass die Beantragung und die Bewilligung häufig auch viel länger dauert.

 

Als ich meine Hilfsmittel beantragen wollte, rief ich zuerst bei einer Hilfsmittelfirma an. Eine Kollegin von mir hatte mir die Firma empfohlen. Zwei Wochen später kam eine Mitarbeiterin der Firma ins Büro der Sozialheld*innen und zeigte mir verschiedene Tastaturen und einen Trackball. Eine der Tastaturen war sehr bunt. Das hätte mich bei der Arbeit irritiert. Ich entschied mich für eine schwarzweiße Tastatur.

 

Die Mitarbeiterin der Hilfsmittelfirma schrieb mir auf, was auf der Verordnung für die Krankenkasse stehen muss: “Computer-Eingabehilfen für den Arbeitsalltag”. Die Verordnung bekommt man von seinem Hausarzt oder der Hausärztin. Es ist wichtig, dass man dafür eine gute Diagnose bekommt. Sonst könnte es passieren, dass die Krankenkasse das Hilfsmittel sofort ablehnt und man einen Widerspruch einlegen muss. Oder die Krankenkasse schickt Mitarbeiter*innen vom medizinischen Dienst zur Überprüfung vorbei, ehe sie die Hilfsmittel bewilligen. Wie bei Marie, dauerte die Beantragung und Bewilligung meiner Arbeitshilfsmittel zwei Monate.

 

Es gibt auch Hilfsmittel, die man nicht extra kaufen oder beantragen muss. Das erzählte mir mein Kollege Jonas Karpa. Er hat seit 2014 eine Sehbehinderung. Er erzählte, dass er zum Arbeiten immer hauptsächlich sein Smartphone verwendet. Damit liest er Texte und vergrößert sie mit der Lupenfunktion. Er findet, dass es leichter ist, Texte am Smartphone zu lesen als am Laptop, weil man sich dabei viel bewegen kann. Auch Marie verwendet das Smartphone als Hilfsmittel. Mit der Spracherkennung schreibt sie damit Texte.

 

Es gibt jetzt schon viele verschiedene Hilfsmittel. Aber Marie hat den Traum, dass es in Zukunft noch mehr davon gibt. Sie sagte mir in unserem Gespräch:

 

“Ich wünsche mir, dass Programme grundsätzlich barrierefrei sind. Dass ein Arbeitsverhältnis nicht daran scheitert, dass es nicht die passenden Programme gibt. Ansonsten wäre mein Traum ein Hilfsmittel zu haben, das mir meine Umgebung so beschreibt, dass ich mich gut orientieren kann. Ich bin im Arbeitsalltag viel unterwegs, aber es stresst mich, so oft nach Hilfe fragen zu müssen, weil ich Eingänge nicht finde oder irgendwo falsch abgebogen bin.”

 

Ein Traum von mir wäre es, wenn Hilfsmittel dazu führen würden, Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt am Berufsalltag teilnehmen zu lassen. Davon sind wir jedoch leider noch sehr weit entfernt.

 

05.12.2023

Referenz:

https://dieneuenorm.de/arbeit/hilfsmittel-bedeuten-selbststaendigkeit/?mc_cid=8f759dd90f&mc_eid=6005ba63bf

 

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Sorgen Sie für eine ausreichende postoperative Schmerzlinderung! (springermedizin.de)

15.03.2024 | crpsadmin

 

Postoperative Schmerztherapie

 

Appell an orthopädisch Tätige

Sorgen Sie für eine ausreichende postoperative Schmerzlinderung!

verfasst von: Dr. Elke Oberhofer

(c) Mohamed Hassan, pixabay.com

Um Orthopädiepatienten und -patientinnen vor starken postoperativen Schmerzen zu bewahren, empfiehlt es sich, bereits vor dem Eingriff bestimmte Risikofaktoren abzuklären. Welche das sind und welche Substanzen im Rahmen einer multimodalen Schmerztherapie empfohlen werden, schilderte der Schmerzexperte Winfried Meißner auf dem Ortho-Trauma-Update.

 

„Orthopädische Eingriffe spielen mit in der ersten Liga der schmerzhaftesten Operationen“, so Prof. Winfried Meißner, Leiter der Sektion Schmerztherapie am Universitätsklinikum Jena. Meißner und sein Team hatten vor Jahren die Schmerzintensität am jeweils ersten Tag nach 179 verschiedenen operativen Eingriff verglichen. Nach Auswertung von 50.523 Datensätzen belegten orthopädische Operationen 15 der Top-20-Plätze, darunter Wirbelsäulenoperationen, aber auch angeblich „kleine“ Eingriffe wie Arthrodesen am Sprunggelenk oder an der Hand.

 

In einer aktuell im Deutschen Ärzteblatt erschienenen Studie hatte die Gruppe nach Wundschmerzen am dritten Tag nach verschiedenen ambulanten Eingriffen gefragt. Der Anteil mit starken Schmerzen lag hier bei insgesamt über 22% (von 330.000 Operationen), und auch hier waren orthopädische Eingriffe ganz vorne mit dabei.

 

Beim wem ist das Schmerzrisiko erhöht?

Viel hänge bei den postoperativen Schmerzen offenbar von patientenseitigen Faktoren ab, so Meißner. In einer Metaanalyse über 45 Studien wurde nach Prädiktoren für „überdurchschnittlich starke Schmerzen“ nach einem operativen Eingriff geschaut. Dabei kristallisierten sich folgende Risikofaktoren heraus:

 

  • jüngeres Alter,
  • weibliches Geschlecht,
  • bereits präoperativ bestehende Schmerzen,
  • die präoperative Einnahme von Analgetika,
  • Depressionen, Angst und/oder Stress sowie
  • Schlafstörungen.

 

Meißner empfahl, diese Faktoren nach Möglichkeit präoperativ zu erfragen und bei Betroffenen postoperativ besonders gut auf Schmerzen zu achten. Einen konkreten Score – analog etwa zum Apfel-Score zur Einschätzung des Risikos von postoperativer Übelkeit und Erbrechen – gebe es zwar noch nicht, jedoch könne man wohl in ein bis zwei Jahren damit rechnen.

 

Funktionelle Kriterien abfragen!

Auch bei der postoperativen Schmerzerfassung muss es nach Meißner einen Paradigmenwechsel geben. Statt nur „auf die NRS-Skala zu starren“, die in der Praxis oft keine realistischen Werte liefere, riet der Anästhesist, funktionelle Kriterien einzubeziehen. In Meißners eigener Klinik sind Pflegekräfte angehalten, den frisch Operierten folgende Fragen zu stellen:

 

  • Behindert der Schmerz die Mobilisierung?
  • Hindert er am Husten? (Diese Frage betrifft allerdings eher Bauch- und Thoraxeingriffe)
  • Sind Sie letzte Nacht wegen Schmerzen aufgewacht?

 

Werde nur eine der drei Fragen mit ja beantwortet, müsse die Schmerztherapie verbessert werden, forderte Meißner.

 

Warnhinweis unter Metamizol

Welche Substanzen in der postoperativen Situation geeignet sind, steht in der S3-Leitlinie „Akutschmerztherapie“. Diese empfiehlt Metamizol, NSAR und COX-2-Hemmer als generell gleichwertig in der analgetischen Wirksamkeit – nicht aber bei den Nebenwirkungen. Im Zusammenhang mit Metamizol wird vor allem vor einer möglichen Agranulozytose gewarnt. Meißner sieht dies differenziert: „Ganz sicher sterben weltweit mehr Menschen an Ibuprofen als an Metamizol.“ Andererseits sei es enorm wichtig, Warnzeichen rechtzeitig zu erkennen. Drei frühe Hinweise auf eine Agranulozytose sind laut Meißner für die Praxis essenziell:

 

  • Fieber,
  • Halsschmerzen,
  • Mukositis.

 

In solchen Fällen müsse umgehend alles abgesetzt werden, was Blutbildveränderungen macht. „Wir hatten gerade einen jungen Mann, der nach Implantation einer Hüftgelenkprothese in der Rehaklinik mit Fieber auffällig wurde“, berichtete Meißner. Das Fieber wurde ausgerechnet mit Metamizol weiterbehandelt. Der Patient entwickelte daraufhin ein Multiorganversagen, an dem er nach Verlegung in die Uniklinik starb.

 

Ibu plus Paracetamol: Die Kombi machtˈs!

Neu in der Leitlinie ist die Empfehlung, Ibuprofen mit Paracetamol zu kombinieren, beides in sehr niedriger Dosierung (z. B. Ibuprofen 200 mg + Paracetamol 500 mg). Nach Meißner werden damit „erstaunliche Erfolge“ in der Behandlung postoperativer Schmerzen erzielt – obwohl Paracetamol allein eigentlich kaum schmerzlindernd wirkt. Die Nebenwirkungen einer solchen Kombination sind offenbar sehr gering. „Ich erwarte in Zukunft mehr Daten, die zeigen, dass solche Kombipräparate Metamizol oder Ibuprofen allein ersetzen können“, prophezeite Meißner.

 

Ein konkretes Problem könne sich aus der zunehmenden Ambulantisierung auch bei den orthopädischen Eingriffen ergeben. „Wenn wir Patienten mit starken Opioiden nach Hause schicken, müssen wir sicherstellen, dass es rechtzeitig abgesetzt wird“, warnte der Experte. Hierfür müsse ggf. ein Screening in Form von Hausbesuchen organisiert werden. Opioide seien zwar ein wichtiger Bestandteil der multimodalen Schmerztherapie. Um zu verhindern, dass es zu einer Opioidepidemie wie in den USA komme, sei aber ein verantwortungsvoller Umgang äußerst wichtig.

 

Lidocain und Ketamin mit Leitlinienempfehlung

Große Erwartungen liegen derzeit bei den sogenannten Koanalgetika, insbesondere intravenöses Lidocain, Ketamin und Gabapentinoiden. Für alle drei konnte gezeigt werden, dass sie bei perioperativer Verabreichung sowohl Schmerzen als auch den postoperativen Opioidkonsum senken. Unter Gabapentin und Pregabalin könne es jedoch zu Schwindel und Sehstörungen kommen, schränkte Meißner ein. Daher votiert die Leitlinie derzeit nur für i.v. Lidocain und Ketamin.

 

Basierend auf: Vortrag W. Meißner, 15. Orthopädie-Unfallchirurgie-Update, 23./24. Februar 2024, Berlin/Livestream

 

14.03.2024

Pregabalin: „Wie ein Auto ohne Bremsen“ (doccheck.com)

15.03.2024 | crpsadmin

 

Pregabalin hat in Großbritannien bereits zu Tausenden von Todesfällen geführt – trotzdem steigen die Verschreibungszahlen. Droht uns in Deutschland das gleiche Problem?

 

Von Eva Bahn, Pharmazeutisch-technische/r Assistent/in (PTA)

(c) Conor Samuel, Unsplash

Ein Medikament, das als Hoffnungsträger gegen Epilepsie und Angststörungen eingeführt wurde, steht aktuell im Mittelpunkt einer alarmierenden Entwicklung. Tausende von Todesfällen in Großbritannien werden mit seiner Einnahme in Verbindung gebracht, eine Zahl, die in den letzten Jahren rapide angestiegen ist – und der Wirkstoff gehört auch in Deutschland zu den meistverschriebenen: Pregabalin.

 

Was macht Pregabalin eigentlich?

Pregabalin hat in Großbritannien zu Tausenden von Todesfällen geführt. Diese erschütternde Erkenntnis geht aus einer Untersuchung der Sunday Times hervor, die zeigt, dass allein in den letzten fünf Jahren etwa 3.400 Personen an den Folgen dieses Medikaments verstorben sind. Vor zwölf Jahren lag diese Zahl noch bei neun Todesfällen pro Jahr, was den alarmierenden Anstieg verdeutlicht. Auch in Deutschland zählt Pregabalin zu den am häufigsten verordneten Medikamenten. Es handelt sich um ein GABA-Analogon, gehört zur Gruppe der Antikonvulsiva und wird zur Behandlung von neuropathischen Schmerzen, als Zusatztherapie bei partiellen epileptischen Anfällen, generalisierten Angststörungen, sozialer Phobie und Pruritus eingesetzt. Obwohl Pregabalin strukturelle Ähnlichkeiten mit GABA aufweist, entfaltet es seine Wirkung nicht über den GABA-Rezeptor. Stattdessen bindet es im Zentralnervensystem an spannungsabhängige Calciumkanäle vom P/Q-Typ, was zu einer Verringerung des Calciumeinstroms und einer Reduktion der Ausschüttung von Neurotransmittern wie Glutaminsäure und Substanz P führt.

 

Pregabalin wird unverändert über die Niere ausgeschieden. Die übliche Dosierung liegt zwischen 150 und 300 mg pro Tag, wobei die Tageshöchstdosis bei 600 mg liegt. Bei der Anwendung von Pregabalin können zahlreiche Nebenwirkungen auftreten – darunter Allergien, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, obstipative Beschwerden, Neutropenie und Atemwegsinfektionen. Besondere Vorsicht ist geboten bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern.

 

Vorsicht vor Missbrauch

Es besteht ein erhöhtes Abhängigkeitsrisiko bei Patienten mit einer bereits bestehenden Opioidabhängigkeit, da Pregabalin entspannende und euphorisierende Effekte haben kann und die Opioid-Entzugssymptome reduziert. Daher sollte die Behandlung mit Pregabalin bei drogenabhängigen Patienten vermieden werden. Auch der Missbrauch von Pregabalin als Droge ist bekannt, wobei die eingenommenen Mengen oft weit über der therapeutischen Dosierung liegen.

 

Nicolas Zeller und sein Team vom Klinikum rechts der Isar München hatten bereits im Jahr 2017 Erkenntnisse zum Missbrauch von Pregabalin veröffentlicht (DocCheck berichtete). Durch die Untersuchung von Datenbanken konnten sie einen deutlichen Anstieg von Pregabalin-Intoxikationen zwischen 2008 und 2015 feststellen. Im Jahr 2015 wurden 105 Fälle registriert, im Gegensatz zu maximal 5 Fällen pro Jahr zwischen 2008 und 2011.

 

Die typischen Konsumenten von Pregabalin waren meist männlich, um die 30 Jahre alt und sie hatten in ihrer Vorgeschichte nicht häufiger psychische Erkrankungen als Personen mit anderen Abhängigkeiten. Die Ergebnisse zeigen, dass Pregabalin-Missbrauch zwischen 2008 und 2015 kontinuierlich zugenommen hat und in einigen Zeiträumen sogar häufiger missbraucht wurde als andere Substanzen – wie etwa Amphetamine oder Kokain. Zeller betont in diesem Zusammenhang die Bedeutung, Ärzte über das Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzial von Pregabalin zu informieren, insbesondere bei Neuverschreibungen und während einer laufenden Opioid-Substitution.

Personen mit Suchtproblemen verlieren oft die Kontrolle über die Einnahme und erhöhen eigenständig die Dosis oder kombinieren es mit anderen Betäubungsmitteln, was zu schwerwiegenden bis hin zu tödlichen Folgen führen kann. Laut einer schwedischen Studie von 2019 besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Einnahme von Pregabalin und einem erhöhten Risiko für Suizidalität und unbeabsichtigten Überdosierungen. Der Entzug von Pregabalin ist äußerst belastend und kann mit dem Entzug von Morphium verglichen werden. Symptome wie gesteigerte Schmerzempfindlichkeit, Magen-Darm-Probleme, Angst, Panik, innere Unruhe und Stimmungsschwankungen sind keine Seltenheit.

 

Wie ein Auto ohne Bremsen

Trotz dieser alarmierenden Erkenntnisse wurden in Großbritannien allein im Jahr 2022 über 8 Millionen Rezepte für Pregabalin ausgestellt. Obwohl das National Institute for Health and Care Excellence (NICE) bereits mehrfach die Ärzteschaft dazu aufforderte, die Verschreibung des Medikaments kritisch zu prüfen und zu verbessern, stiegen die Verschreibungen weiter an. Ein Arzt kommentiert gegenüber der Times: „Pregabalin zu verschreiben, ist, wie ein Auto ohne Bremsen zu verkaufen.“

 

Auch in Deutschland ist Pregabalin unter den am häufigsten verschriebenen Wirkstoffen. Laut der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft wurden allein im Jahr 2018 insgesamt 3,9 Millionen Rezepte für Pregabalin zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung ausgestellt.

 

Eine Studie der Uni Marburg aus dem Jahr 2019 befasste sich mit dem Verschreibungsverhalten der Ärzte in Bezug auf chronische Schmerzen. Auch hier kam Pregabalin – wie auch der Wirkstoff Gabapentin – in der Vergangenheit immer häufiger zum Einsatz, obwohl die Wirksamkeit bei dieser Anwendung nicht völlig unumstritten ist. Dies ergab sich aus einer Analyse von etwa 4 Millionen anonymisierten Verschreibungsdaten der Krankenversicherungen. Ursprünglich für die Behandlung von Epilepsie entwickelt, werden Pregabalin und Gabapentin vermehrt auch gegen neuropathische Schmerzen eingesetzt, die auf Nervenleiden wie Diabetes oder Herpes basieren. Trotz der eher schwachen therapeutischen Wirkungen und des begrenzten Anwendungsbereichs stiegen die Verschreibungszahlen stetig an.

 

Der gefährliche Trend geht weiter

Die erhobenen Daten zeigten, dass die Verschreibungen von Pregabalin und Gabapentin von Jahr zu Jahr zunahmen, jedoch nur etwa 25 Prozent der Patienten mit einer typischen neuropathischen Schmerzstörung diagnostiziert wurden. Drei Viertel der Patienten litten hingegen an chronischen Schmerzen ohne neuropathische Komponente, und in 61 Prozent der Fälle wurde die Behandlung abgebrochen. Die Studie deutet darauf hin, dass die Medikamente häufig bei allgemeinen chronischen Schmerzen verschrieben werden, unabhängig davon, ob eine neuropathische Diagnose vorliegt. Die hohe Abbruchrate legt nahe, dass die Behandlung keinen therapeutischen Nutzen bringt oder unerwünschte Nebenwirkungen auftraten.

 

Auch in der Apotheke ist dieser Trend zu beobachten. Angesichts der aktuellen Warnungen aus Großbritannien sollten diese Informationen doch vielleicht den ein oder anderen verschreibenden Arzt zum Nachdenken bringen. Die verunsicherten Patienten, die uns vermutlich in den kommenden Wochen aufsuchen, werden wir – sobald sie die Nachrichten über das Medikament, das sie selbst einnehmen, wahrnehmen – jedenfalls für eine Erklärung zu ihrem Arzt schicken. Bislang ist nicht bekannt, welche Patientengruppe von den Todesfällen am häufigsten betroffen war.

 

14.03.2024

Referenz:

https://www.doccheck.com/de/detail/articles/47420-pregabalin-wie-ein-auto-ohne-bremsen?utm_source=DC-Newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=DocCheck-News_2024-03-13&utm_content=asset&utm_term=article&dcuid=2a756d31f0e947059f50a99ccf15151d&sc_src=email_4770188&sc_lid=479465319&sc_uid=4hIXUyjEww&sc_llid=123157&sc_eh=20c7e3139d4b3e3f1

 

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Morbus Sudeck: Wenn Schmerzen nach Operationen oder Verletzungen nicht verschwinden (fr.de)

12.03.2024 | crpsadmin

 

Ratgeber Gesundheit

 

08.03.2024, 11:30 Uhr

Von: Jasmina Deshmeh

 

Bei Morbus Sudeck hören verheilte Verletzungen nicht auf zu schmerzen. Eine mehrstufige Therapie kann verhindern, dass die Symptome chronisch werden. Schmerzen sind in der Regel ein Warnsignal des Körpers, dass etwas nicht in Ordnung ist. Beim Komplexen regionalen Schmerzsyndrom (Morbus Sudeck) haben Betroffene starke Schmerzen in den Armen oder Beinen, ohne dass es eine erkennbare Ursache gibt. Meist tritt das Phänomen nach einer Operation, einer Verletzung oder einem Unfall auf. Die Schmerzen klingen dann nicht wie zu erwarten ab, sondern verstärken sich häufig noch. Es gibt aber Therapiemöglichkeiten, die verhindern können, dass die Beschwerden chronisch werden.

 

Beim Komplexen regionalen Schmerzsyndrom haben Betroffene anhaltende Schmerzen nach einer Verletzung oder Operation ohne eine organische Ursache.

© BSIP/Imago

Morbus Sudeck: So äußert sich das Syndrom

Beim Komplexen Regionalen Schmerzsyndrom (CRPS) handelt es sich um eine Schmerzerkrankung, deren Ursache bis heute nicht vollständig bekannt ist. Sie kann Menschen jeden Alters betreffen, tritt aber am häufigsten zwischen dem 40. und 70. Lebensjahr auf, wobei Frauen deutlich häufiger betroffen sind als Männer, wie die Deutsche Schmerzgesellschaft informiert. Zu dem Syndrom kommt es bei etwa zwei bis fünf Prozent aller Bein- bzw. Armverletzungen (zum Beispiel Knochenbrüchen), die Symptome sind dabei vielfältig:

  • Anhaltende Schmerzen
  • Symptome, die auf eine Entzündung hindeuten (zum Beispiel Schwellungen)
  • Veränderte Hautfarbe und -temperatur
  • Einschränkungen in der Beweglichkeit (Gelenke lassen sich nicht mehr strecken, eine Faust nicht mehr ballen)
  • Reduzierte Kraft
  • Sensibilitätsstörungen (Taubheitsgefühl)
  • Wahrnehmungsstörungen (Gefühl, die Stelle würde nicht mehr zum Körper gehören)
  • In einigen Fällen: veränderter Haar- und Nagelwuchs

 

Nicht jedes Symptom tritt bei jedem Patienten auf. Zudem können äußere Einflüsse wie Berührungen, Kälte und Wärme die Schmerzen verändern.

 

Wie genau es zu den Beschwerden kommt, ist noch nicht bekannt. Eine mögliche Ursache könnte eine neurogene Entzündungsreaktion sein, wie die Apotheken Umschau schreibt. Dabei werden zunächst Entzündungsbotenstoffe an der verletzten Stelle ausgeschüttet, eine normale Reaktion des Körpers auf eine Verletzung. Beim CRPS ist diese Entzündungsreaktion jedoch besonders stark und hält ungewöhnlich lange an. Im Verlauf werden diese Botenstoffe dann zentral ausgeschüttet, sodass es zu Veränderungen der zentralen Schmerzverarbeitung kommen kann.

 

Morbus Sudeck: So lassen sich die Schmerzen behandeln

Zur Diagnose müssen zunächst andere Krankheiten, die ähnliche Symptome auslösen können, ausgeschlossen werden. Dazu zählen Weichteilinfektionen, Durchblutungsstörungen und Thrombosen oder Nervenschädigungen sowie nicht vollständig verheilte Knochenbrüche und Knochenentzündungen.

 

Steht die Diagnose Morbus Sudeck fest, erfolgt zunächst eine antientzündliche Therapie, etwa mit Kortison oder Bisphosphonaten. Zur Linderung der Schmerzen kommen meist entzündungshemmende Schmerzmittel und Ko-Analgetika (meist Antiepileptika oder Antidepressiva) zum Einsatz. Besonders wichtig ist auch die Physio- und Ergotherapie, bei der Kraft und Beweglichkeit verbessert werden, sowie die Spiegel-Therapie.

 

Dabei wird der Patient so positioniert, dass er das „gesunde“ Gegenüber der betroffenen Körperstelle (z.B. Arm) im Spiegel sieht und Bewegungsanweisungen ausführt. Das Gehirn nimmt diese Bewegung wahr und registriert sie, als seien sie vom gesunden Arm ohne Schmerzen durchgeführt worden. Hintergrund ist, dass beim CRPS Bereiche des Gehirns, die die betroffene Stelle versorgen, kleiner werden. Durch die Spiegeltherapie werden diese Hirnregionen angeregt.

 

Prognose: Können die Schmerzen wieder verschwinden?

Wer von CRPS betroffen ist, braucht Geduld. Ob sich die Krankheit vollständig zurückbildet, lässt sich nach aktuellem Kenntnisstand nur schätzen und hängt auch davon ab, wann mit der Therapie begonnen wurde, wie das Syndrom behandelt wurde und ob Betroffene gestresst sind. Derzeit gehen Experten davon aus, dass etwas mehr als die Hälfte aller Patienten vollständig geheilt werden können. Bei einigen Patienten bleiben kleine Bewegungs- und Funktionseinschränkungen zurück. Sie können aber lernen, die Schmerzen zu kontrollieren. Schwere Verläufe, bis hin zur „Unbrauchbarkeit“ der entsprechenden Gliedmaße, betreffen glücklicherweise nur sehr wenige Patienten.

 

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

 

08.03.2024

Referenz:

https://www.fr.de/ratgeber/gesundheit/morbus-sudeck-schmerzen-entzuendungen-syndrom-ursache-behandlung-zr-92876172.html


 

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Verlauf unterschiedlich | Morbus Sudeck – welche Heilungsdauer ist zu erwarten? (t-online.de)

12.03.2024 | crpsadmin

 

Gesundheit
Krankheiten & Symptome

Verletzungen

Verlauf unterschiedlich | Morbus Sudeck – welche Heilungsdauer ist zu erwarten?

 

Von Lydia Klöckner

 

Aktualisiert am 08.03.2024 - 12:17 Uhr

 

Die Heilungsdauer bei Morbus Sudeck ist unterschiedlich. Meist dauert es viele Monate, bis Betroffene eine Besserung ihrer Beschwerden bemerken.

(c) Chainarong Prasertthai/getty-images-bilder

Morbus Sudeck lässt sich durch eine gezielte Behandlung lindern. Jedoch nimmt die Genesung meist viel Zeit in Anspruch. Welche Heilungsdauer üblich ist.

Morbus Sudeck ist eine Erkrankung, die sich nach einer Verletzung oder einem operativen Eingriff in den Armen oder Beinen entwickeln kann. Heute wird sie komplexes regionales Schmerzsyndrom genannt, kurz CRPS.

 

Die Erkrankten verspüren starke Schmerzen und andere Beschwerden im verletzten Körperteil, obwohl die Heilung längst im Gange ist. Anders als die direkten Folgen der Verletzung treten die Symptome von Morbus Sudeck erst innerhalb von zwei oder drei Monaten auf und sind nicht nur im ursprünglich betroffenen Bereich zu spüren, sondern auch in umliegenden Bereichen.

 

Zurückführen lassen sich die für Morbus Sudeck typischen Beschwerden unter anderem auf bleibende Veränderungen an den Nerven, die an der Schmerzwahrnehmung beteiligt sind. Diese Veränderungen führen dazu, dass die Betroffenen dauerhaft Schmerzen verspüren.

 

Warum genau es dazu kommt, ist allerdings noch nicht hinlänglich geklärt. Das Syndrom lässt sich daher nicht ursächlich behandeln. Die Behandlung kann nichtsdestotrotz eine Besserung herbeiführen.

 

Morbus Sudeck – Behandlung erfordert Geduld

Eine frühzeitige Behandlung kann das Risiko für dauerhafte Schäden senken. Je eher die Erkrankten mit den notwendigen therapeutischen Maßnahmen beginnen, umso besser stehen ihre Chancen, dass sich die Beschwerden bessern und sie ihre Beweglichkeit zurückerlangen. In den meisten Fällen ist die Therapie jedoch langwierig und erfordert viel Geduld. Oft zieht sich die Genesung über Monate oder sogar Jahre.

Grundsätzlich stehen zur Behandlung von Morbus Sudeck verschiedene Maßnahmen zur Verfügung. Welche davon wie gut wirken, ist noch nicht ausreichend erforscht. Fachleute gehen derzeit davon aus, dass eine Kombination verschiedener Mittel notwendig ist, um eine Besserung herbeizuführen.

Dazu gehören unter anderem bestimmte Arzneien, etwa Schmerzmedikamente. Darüber hinaus umfasst die Therapie nichtmedikamentöse Maßnahmen wie eine Physiotherapie, eine Ergotherapie und/oder eine Psychotherapie.

 

Heilungsdauer bei Morbus Sudeck

Morbus Sudeck kann sich sehr unterschiedlich entwickeln, sowohl mit als auch ohne Behandlung. Bei den meisten Erkrankten dauert es etwa drei Monate bis ein Jahr, bis sich die Beschwerden bessern. Manchmal gehen sie vollständig zurück.

 

In vielen Fällen bleiben die Symptome allerdings auch nach Monaten oder Jahren zumindest teilweise noch spürbar, insbesondere die Schmerzen. Die Beweglichkeit bleibt ebenfalls oftmals beeinträchtigt. Wenngleich die Mehrheit der Betroffenen wieder ihrem Beruf nachgehen kann, muss für viele von ihnen der Arbeitsplatz angepasst werden.

 

08.03.2024

Referenz:

https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/verletzungen/id_100360560/morbus-sudeck-welche-heilungsdauer-ist-ueblich-.html


 

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Schmerzsyndrom richtig behandeln | Morbus Sudeck – wie wirkt sich die Ernährung aus? (t-online.de)

12.03.2024 | crpsadmin

 

Schmerzsyndrom richtig behandeln

Morbus Sudeck – wie wirkt sich die Ernährung aus?

Von Lydia Klöckner

 

Aktualisiert am 07.03.2024 - 08:02 Uhr

 

Wenngleich sich Morbus Sudeck nach aktuellem Wissensstand nicht über eine bestimmte Ernährung heilen lässt, ist eine gesunde Kost durchaus empfehlenswert.

(c) shurkin_son/getty-images-bilder

Morbus Sudeck erfordert eine medizinische Behandlung.

Können Betroffene sonst noch etwas für ihre Genesung tun – zum Beispiel die Ernährung umstellen?

Morbus Sudeck ist ein alter Name für ein schmerzhaftes Krankheitsbild, das heute als komplexes regionales Schmerzsyndrom, kurz CRPS, bekannt ist. Es kann sich nach einer Verletzung in einem Arm oder Bein entwickeln, wenn diese eigentlich längst zu heilen begonnen hat – häufig erst zwei oder drei Monate nach dem ursächlichen Unfall oder der Operation.

 

Die Betroffenen verspüren starke Schmerzen, die sich durch die ursprüngliche Verletzung nicht mehr erklären lassen. Hinzu kommen in der Regel weitere Beschwerden. Etwa kann der betroffene Körperteil – meist ein Arm, eine Hand, ein Bein oder Fuß – geschwollen, gerötet, überwärmt, überempfindlich und in seiner Kraft und Beweglichkeit eingeschränkt sein.

 

Mit all diesen Symptomen haben die Erkrankten oft Monate oder sogar Jahre zu tun. Das Schmerzsyndrom lässt sich durch eine gezielte Behandlung zwar lindern. Doch diese wirkt nicht sofort. Kein Wunder also, dass bei vielen Betroffenen der Wunsch aufkommt, die Genesung durch zusätzliche Maßnahmen zu beschleunigen. Im Internet finden sich hierzu verschiedene Empfehlungen – unter anderem zur Ernährung: "Entzündungshemmend" und reich an bestimmten Vitaminen solle sie sein, heißt es auf Ratgeberseiten.

 

Lässt sich Morbus Sudeck durch eine bestimmte Ernährung lindern?

Eine ausgewogene Ernährung ist grundsätzlich wichtig und empfehlenswert. In erster Linie, weil sie zur Vorbeugung zahlreicher Krankheiten beiträgt und das Wohlbefinden steigern kann.

 

Wie sich die Ernährung auf den Verlauf von Morbus Sudeck auswirkt, ist jedoch unklar. Bislang wurde noch nicht gezielt untersucht, ob und inwieweit das, was Menschen mit Morbus Sudeck essen, überhaupt einen Einfluss auf die Schwere ihrer Beschwerden und/oder die Dauer ihrer Genesung hat. Ernährungsbezogene Empfehlungen – seien es Verbote bestimmter Lebensmittel, sei es der Rat zur Einnahme bestimmter Vitamine – sind somit gewagt und entbehren jeder wissenschaftlichen Grundlage.

 

Zwar gehen Fachleute davon aus, dass bestimmte Ernährungsweisen bei entzündlichen Erkrankungen eher abträglich sind. Studien legen beispielsweise nahe, dass Fleisch und Zucker Entzündungen fördern. Die bisherigen Erkenntnisse reichen aber bei Weitem nicht aus, um daraus klare Ratschläge ableiten zu können.

 

Außerdem liegen Morbus Sudeck nicht bloß entzündliche Prozesse zugrunde. Die Ursachen des Schmerzsyndroms sind noch nicht hinlänglich geklärt. Gewiss ist indes, dass es sich nicht allein durch entzündungshemmende Medikamente heilen lässt – auch das lässt den Nutzen einer "antientzündlichen" Ernährung fraglich erscheinen.

 

Morbus Sudeck – was wirklich helfen kann

Morbus Sudeck erfordert eine Behandlung, die sich aus mehreren Maßnahmen zusammensetzt. Einerseits sieht diese bestimmte Arzneien vor, etwa:

  • Schmerzmedikamente wie Ketamin und Gabapentin
  • Bisphosphonate (Medikamente, die bei Osteoporose angewendet werden)
  • Glukokortikoide (entzündungshemmende Mittel)

 

Andererseits umfasst die Therapie nichtmedikamentöse Maßnahmen wie eine Physiotherapie, eine Ergotherapie und/oder eine Psychotherapie. In der Ergotherapie üben die Betroffenen Bewegungsmuster ein, die ihnen keine Schmerzen verursachen.

 

In der Physiotherapie geht es in erster Linie darum, die Beweglichkeit und Kraft zu steigern, etwa durch bestimmte Übungen. Zudem kann die Therapeutin oder der Therapeut mithilfe einer Lymphdrainage Schwellungen lindern.

 

Eine Psychotherapie kann dabei helfen, das seelische Leid, welches mit dem Schmerzsyndrom einhergehen und die Beschwerden verstärken kann, zu mindern. Zum Beispiel kann sie Erkrankte dabei unterstützen, Ängste zu lösen und ungünstige Verhaltensmuster zu verändern.

 

Wenn Morbus Sudeck rechtzeitig behandelt wird, besteht für viele Erkrankte eine gute Chance, dass ihre Beschwerden nachlassen oder sogar verschwinden. Allerdings ist die Behandlung langwierig. In vielen Fällen zieht sich die Genesung über Monate oder sogar Jahre.

 

08.03.2024

Referenz:

https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/verletzungen/id_100359426/morbus-sudeck-welche-ernaehrung-ist-zu-empfehlen-.html

 

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Gesundheit: Morbus Sudeck – Der stille Schmerz im Fuß – Woher kommt CRPS? (journalexpert.de)

06.03.2024 | crpsadmin

 

Gesundheit: Morbus Sudeck – Der stille Schmerz im Fuß – Woher kommt CRPS?

Nils Christensen

2. März 2024

 

Es beginnt mit einer scheinbar abklingenden Verletzung am Fuß, doch die Schmerzen halten an, verschlimmern sich gar. Hinter diesem Phänomen verbirgt sich oft das komplexe regionale Schmerzsyndrom (CRPS), vormals bekannt als Morbus Sudeck. Was genau dahintersteckt und welche Wege der Linderung es gibt, beleuchten wir im Folgenden.

(c) journalexpert.de

Ein geheimnisvolles Leiden entschlüsselt

Nach einer Verletzung am Fuß treten unerklärliche, anhaltende Schmerzen auf: CRPS gibt Rätsel auf. Dieses Syndrom, das früher als Morbus Sudeck bezeichnet wurde, zeichnet sich durch chronische Schmerzen aus, die weit über die üblichen Heilungsprozesse hinausgehen. Der Beginn ist schleichend, oft Monate nach der eigentlichen Verletzung, und bringt Symptome mit sich, die eine einfache Genesung ausschließen.

 

Symptome, die Fragen aufwerfen

CRPS offenbart sich durch intensiven Schmerz, der sich bei Belastung verschärft. Zusätzlich können Schwellungen, Rötungen, Überwärmung und eine eingeschränkte Funktionalität des Fußes auftreten. Diese Beschwerden entwickeln sich in der Regel während der Heilungsphase einer Verletzung und sind durch diese allein nicht zu erklären. Interessanterweise verändern sich die Symptome im Verlauf der Erkrankung, was zu einer weiteren Komplexität führt.

 

Die Suche nach den Ursachen

Die genauen Ursachen von CRPS sind bis heute nicht vollständig entschlüsselt. Diskutiert wird eine Kombination aus mehreren Faktoren, unter anderem eine überschießende Entzündungsreaktion des Körpers, die zu Nervenschäden führt. Bestimmte Risikofaktoren, wie Knochenbrüche oder chronische Erkrankungen, können die Entstehung von CRPS begünstigen.

 

Behandlungswege bei CRPS

Eine zeitnahe Behandlung kann die Aussichten auf Besserung erheblich verbessern. Die Therapie setzt sich aus medikamentösen und nichtmedikamentösen Maßnahmen zusammen. Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente und Physiotherapie sind nur einige der Ansätze. Wichtig ist ein individuell abgestimmtes Behandlungskonzept, das den Betroffenen Schritt für Schritt zurück in ein schmerzärmeres Leben führt.

 

Zusammenfassung und Ausblick

Trotz der Herausforderungen, die CRPS mit sich bringt, gibt es Hoffnung. Eine frühzeitige, umfassende Behandlung kann die Symptome lindern und in einigen Fällen sogar zu einer vollständigen Genesung führen. Geduld und die Bereitschaft, verschiedene Therapieansätze zu verfolgen, sind dabei entscheidend.

 

02.03.2024

Referenz:

https://www.journalexpert.de/gesundheit-der-stille-schmerz-im-fuss-einblick-in-das-raetselhafte-crps-7776
 

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Symptome und Behandlung | Morbus Sudeck im Fuß – was steckt dahinter und was hilft? (t-online.de)

05.03.2024 | crpsadmin

 

Symptome und Behandlung

Morbus Sudeck im Fuß – was steckt dahinter und was hilft?

Von Lydia Klöckner

 

Aktualisiert am 01.03.2024 - 14:44 Uhr

Symptome und Behandlung Morbus Sudeck im Fuß – was steckt dahinter und was hilft?

(c) Nature/Getty Images

Wer an Morbus Sudeck im Fuß erkrankt ist, benötigt eine umfassende Behandlung.

Welche Maßnahmen dazugehören und welche nicht zu empfehlen sind.

Die Verletzung im Fuß hat längst zu heilen begonnen, doch die Schmerzen lassen nicht oder kaum nach: So beginnt Morbus Sudeck typischerweise.

 

Morbus Sudeck ist der veraltete Begriff für eine Form des sogenannten komplexen regionalen Schmerzsyndroms, kurz CRPS. Das ist eine chronische Schmerzerkrankung, die sich nach einer Verletzung entwickeln kann, deren Symptome sich jedoch nicht direkt und allein durch diese erklären lassen.

Anders als die eigentlichen Verletzungsfolgen treten die Beschwerden bei Morbus Sudeck erst etwas später auf. Wie genau sie entstehen, ist noch nicht hinlänglich erforscht. Fest steht: Durch Abwarten allein verschwinden sie für gewöhnlich nicht. Betroffene sollten sich frühzeitig in Behandlung begeben, weil die Genesungschancen dann besser sind und sich Folgeschäden so oft verhindern lassen.

 

Wie äußert sich Morbus Sudeck im Fuß?

Morbus Sudeck macht sich vor allem durch starke Schmerzen bemerkbar, die sich bei Belastung verschlimmern. In vielen Fällen kommen noch weitere Beschwerden hinzu. Unter anderem kann der betroffene Fuß geschwollen, gerötet, überwärmt, überempfindlich und in seiner Kraft und Beweglichkeit eingeschränkt sein.

 

All das mutet zunächst wie "normale" Folgen einer Verletzung an. Zwischen den Symptomen von Morbus Sudeck und direkten Verletzungsbeschwerden besteht aber ein entscheidender Unterschied: Morbus Sudeck entwickelt sich erst im Verlauf der Heilung, häufig innerhalb von zwei oder drei Monaten. Die Symptome lassen sich mit den eigentlichen Verletzungsfolgen nicht zu genüge erklären. Sie sind stärker, als es der Genesungsverlauf erwarten lässt, und halten länger an. Zudem sind sie nicht nur im ursprünglich betroffenen Bereich zu spüren, sondern erstrecken sich auf angrenzende Gebiete.

Im Verlauf verändern sich die Symptome häufig. Beispielsweise kann sich die zu Beginn gerötete und überwärmte Haut später blass oder bläulich verfärben und kälter anfühlen.

 

Morbus Sudeck im Fuß – was steckt dahinter?

Die Ursache von Morbus Sudeck ist bislang nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich spielen mehrere Einflüsse eine Rolle. Unter anderem scheint eine unangemessene Reaktion des Körpers auf die verletzungsbedingte Entzündung beteiligt zu sein. In deren Folge entstehen Veränderungen an den Nerven, die an der Schmerzwahrnehmung beteiligt sind. Diese Veränderungen führen dazu, dass die Betroffenen dauerhaft Schmerzen verspüren.

Warum das bei manchen Menschen passiert und bei anderen nicht, lässt sich nicht sagen. Klar ist, dass gewisse Faktoren Morbus Sudeck begünstigen. Dazu zählen etwa Knochenbrüche in der Nähe eines Gelenks, eine rheumatische oder andere chronische Schmerzerkrankung.

 

Morbus Sudeck im Fuß – welche Behandlung hilft?

Eine frühzeitige Behandlung ist bei Morbus Sudeck im Fuß entscheidend. Je eher die Erkrankten damit beginnen, umso besser sind die Genesungsaussichten.

Zur Therapie stehen unterschiedliche Maßnahmen zur Verfügung. Welche davon wie gut wirken, ist noch nicht ausreichend erforscht. Fachleute gehen derzeit davon aus, dass eine Kombination verschiedener Mittel notwendig ist, um eine Besserung herbeizuführen.

 

Einerseits sieht die Behandlung bestimmte Arzneien vor, etwa:

  • Schmerzmedikamente wie Ketamin und Gabapentin
  • Bisphosphonate (Medikamente, die bei Osteoporose angewendet werden)
  • Glukokortikoide (entzündungshemmende Mittel)

 

Andererseits umfasst die Therapie nichtmedikamentöse Maßnahmen wie eine Physiotherapie, eine Ergotherapie und/oder eine Psychotherapie. In der Ergotherapie üben die Betroffenen Bewegungsmuster ein, die ihnen keine Schmerzen verursachen.

 

In der Physiotherapie geht es in erster Linie darum, die Beweglichkeit und Kraft zu steigern, etwa durch bestimmte Übungen. Zudem kann die Therapeutin oder der Therapeut mithilfe einer Lymphdrainage die Schwellung im Fuß lindern.

 

Eine Psychotherapie kann dazu beitragen, das seelische Leid, welches mit dem Schmerzsyndrom einhergehen und die Beschwerden verstärken kann, zu mindern. Zum Beispiel kann sie Erkrankten dabei helfen, Ängste zu lösen und ungünstige Verhaltensmuster zu verändern.

 

  • Geschädigtes Nervensystem: Nervenschmerzen in Gliedern: Das steckt dahinter
  • Vielfältige Ursachen: Was hilft gegen Muskelschmerzen?
  • Vielerlei Ursachen: Was sind Gliederschmerzen? 

 

Morbus Sudeck im Fuß – was die Behandlung bringt

Wenn Morbus Sudeck frühzeitig behandelt wird, besteht für viele Erkrankte eine gute Chance, dass ihre Beschwerden nachlassen oder sogar verschwinden. Allerdings ist die Behandlung langwierig und erfordert viel Geduld. In vielen Fällen zieht sich die Genesung über Monate oder sogar Jahre.

 

01.03.2024

 

Referenz:

https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/verletzungen/id_62085312/morbus-sudeck-im-fuss-symptome-und-behandlung.html

 

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E-BtM startet in TI-Modellregionen (apotheke-adhoc.de)

05.03.2024 | crpsadmin

 

HAMBURG UND FRANKEN

E-BtM startet in TI-Modellregionen

APOTHEKE ADHOC, 10:00 Uhr

(c) APOTHEKE ADHOC

Berlin - Für den Start des E-BtM-Rezeptes ist ein Pilotprojekt in zwei Modellregionen geplant. Getestet wird in den TI-Modellregionen (TIMO) Hamburg und Franken.

 

Das E-BtM-Rezept ist ab Sommer 2025 verpflichtend. Damit zum Start alles glatt läuft, soll vorab getestet werden. So sieht es der Referentenentwurf zur „Vierten Verordnung zur Änderung der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung“ (BtMVV)“ vor. Einzelheiten sind allerdings noch in Arbeit. „Das E-BtM-Rezept wird derzeit noch spezifiziert, sodass noch keine abschließenden Festlegungen und Konzepte für das Testen vorliegen“, heißt es aus dem Bundesgesundheitsministerium. Die Modellregionen stehen fest, und zwar die der TI – Hamburg und Franken.

 

In den Modellregionen für digitale Gesundheit sollen bestehende und neue digitale Anwendung und Dienste der Telematikinfrastruktur im Versorgungsalltag etabliert werden, heißt es von der Gematik, die die Arbeit der Modellregionen übergeordnet koordiniert. „Welche Beteiligten in der Region für die Erprobung der jeweiligen Anwendung konkret und in welcher Menge benötigt werden, wird im eigens dafür erstellten Pilotierungskonzept festgelegt. Ein lokales Projektbüro ist vor Ort für alle Maßnahmen zuständig“, so die Gematik.

 

Im Herbst 2022 startete die Gematik eine Ausschreibung für Modellregionen. „Hamburg und Umland“ hatte als erste Region den Zuschlag erhalten. Als zweite Region kam „Mittel-, Ober- und Unterfranken“ hinzu. Diese umfasst mehr als 20 Apotheken, mehr als 90 Arzt- und Zahnarztpraxen, mehr als 15 Pflege- und Nachsorgeeinrichtungen, mehr als fünf Krankenhäuser und mehr als zehn weitere Leistungserbringer wie beispielsweise Rettungsdienst, Betriebsarzt und Gesundheitsamt. In der Modellregion Franken läuft derzeit die Basispilotierung zur Erprobung der elektronischen Patientenakte (ePA), der Kommunikation im Medizinwesen (KIM), des E-Rezepts und des Authenticators (DEMIS/ TI-Score). Der Fokus liegt in der Verbreitung der TI-Anwendungen in der Region und in der Erprobung neuer Funktionen.

 

Die Gematik begleitetet die Regionen in der Set-up-Phase und der Pilotierung und führt Fehleranalysen durch. Nach der Pilotierung übernimmt das IGES-Institut im Auftrag der Gematik und führt eine Wissenschaftliche Evaluation (WEV) durch.

 

01.03.2023

Referenz:

https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/e-rezept/e-btm-startet-in-ti-modellregionen/

 

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Bundessozialgericht: Schwerste Behinderung führt nicht immer zu Pflegegrad 5 (aerztezeitung.de)

05.03.2024 | crpsadmin

 

Urteil

 

Bundessozialgericht: Schwerste Behinderung führt nicht immer zu Pflegegrad 5

 

Ein Kläger mit angeborener Verkürzung der Arme und Beine erhält nicht die höchste Pflegestufe, weil er mittels Hilfsmitteln und angelernten Fähigkeiten den Alltag teils selbstständig bewältigen kann.

 

Veröffentlicht: 23.02.2024, 12:10 Uhr

(c) pixabay.com

Kassel. Können schwerpflegebedürftige Menschen ihre Behinderung durch Hilfsmittel und erworbene Fähigkeiten teilweise ausgleichen, haben sie keinen Anspruch auf Pflegegeld nach dem höchsten Pflegegrad 5. Dies geht aus einem am Donnerstag verkündeten Urteil des Bundessozialgerichts (BSG) in Kassel hervor. Danach ist es verfassungsrechtlich zulässig, dass hier der Medizinische Dienst Bund die gesetzlichen Vorgaben mit einer Richtlinie konkretisiert.

 

Nach den 2017 eingeführten Pflegestufen stehen für die Einstufung nicht mehr körperliche Beeinträchtigungen selbst, sondern deren Auswirkungen für die selbstständige Bewältigung des Alltags. Ab einem Punktwert von 90 von 100 liegt eine schwerste Beeinträchtigung der Selbstständigkeit mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung und damit Pflegegrad 5 vor. Den Betroffenen steht dann ein Pflegegeld von derzeit 947 Euro zu.

 

Schwer pflegebedürftig, aber geistig fit

Der schwer pflegebedürftige, aber geistig fitte Kläger aus Zwickau wurde zuletzt in den Pflegegrad 3 eingestuft, sein Pflegegeld beträgt derzeit 573 Euro monatlich. Er verlangte jedoch von seiner Pflegekasse Pflegegeld nach dem Pflegegrad 5. Er habe eine angeborene Verkürzung der Arme und Beine und könne weder laufen, greifen noch stehen. Nach den Begutachtungs-Richtlinien liege dann eine sogenannte besondere Bedarfskonstellation vor, bei der auch unter 90 Punkten Pflegegrad 5 zuerkannt werden könne. Das Waschen, Zähneputzen, Anziehen oder die Zubereitung von Mahlzeiten sei ihm nur mit einer Pflegeassistenz möglich.

 

Das BSG wies den Kläger ab. Der Gesetzgeber habe keine allgemeine Härtefall-Öffnung gewollt. Wann eine besondere Bedarfskonstellation mit Pflegegrad 5 vorliege, solle laut Gesetz zunächst der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung und seit 2020 der Medizinische Dienst Bund bestimmen. Dieses Vorgehen sei verfassungsrechtlich zulässig, zumal die Richtlinie des Medizinischen Diensts vom Bundesgesundheitsministerium genehmigt werden müsse.

 

Inhalt der Richtlinie rechtmäßig und nicht zu eng gefasst

Auch der Inhalt der Richtlinie sei rechtmäßig und nicht zu eng gefasst, so das BSG weiter. Demnach ist Pflegegrad 5 zwar möglich, wenn beide Beine und Arme eines Betroffenen gebrauchsunfähig sind und der Betroffene nicht mehr laufen, greifen und stehen kann. Ein Beispiel dafür seien etwa Wachkomapatienten. Könne der Pflegebedürftige jedoch trotz seiner Beeinträchtigungen mit Hilfsmitteln oder „angeeigneten Kompensationsmechanismen“ Alltagsaktivitäten selbstständig oder teilselbstständig ausführen, komme der Pflegegrad 5 nicht mehr in Betracht.

Dies sei beim Kläger der Fall. So habe die Gutachterin festgestellt, dass keine vollständige Gebrauchsunfähigkeit der Arme und Beine mit vollständigem Verlust der Greif-, Steh- und Lauffähigkeit vorliege. Der Kläger habe teils gelernt, seine Beeinträchtigungen zu kompensieren. (fl/mwo)

 

Bundessozialgericht, Az.: B 3 P 1/22 R

 

23.02.2024

Referenz:

https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft/BSG-Schwerste-Behinderung-fuehrt-nicht-immer-zu-Pflegegrad-5-447398.html#:~:text=Kassel.,(BSG)%20in%20Kassel%20hervor.


 

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Job und Behinderung oder ab wann gelte ich als schwerbehindert? (socura.de)

Fünf Tage zusätzlicher Urlaub, erhöhter Kündigungsschutz und das Recht, Überstunden zu verweigern: Menschen mit einer Schwerbehinderung haben im Job besondere Rechte.

 

Doch viele verzichten darauf – weil sie die Schwerbehinderung verschweigen oder gar nicht wissen, dass sie eine Beeinträchtigung oder Krankheit haben, die als Schwerbehinderung gilt.

(c) socura.de

Beschäftigte mit Behinderung:

Die Dunkelziffer ist vermutlich hoch. Rund eine Million Menschen mit einer Schwerbehinderung sind in deutschen Unternehmen beschäftigt – offiziell. Die Dunkelziffer liegt viel höher: Viele Betroffene verschweigen die Behinderung gegenüber dem Arbeitgeber, aus Scham oder Angst vor Nachteilen.

 

Andere wissen vielleicht gar nicht, dass eine ihrer Einschränkungen oder Krankheiten bereits als Behinderung oder sogar Schwerbehinderung gilt. Damit entgehen diesen Beschäftigten bestimmte Rechte, die ihnen als Nachteilausgleich zustehen – bezahlter Sonderurlaub oder das Recht, bei Bedarf in Teilzeit zu arbeiten.

 

Was heißt eigentlich „behindert“?

Die meisten Menschen denken dabei an Menschen im Rollstuhl oder mit einer geistigen Behinderung. Doch auch eine überstandene Krebserkrankung, Diabetes, Rheuma, Depressionen, Tinnitus oder eine schwere Akne können Grund für eine Behinderung sein.

 

Das Schwerbehindertengesetz definiert den Begriff so:

Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Sie sind von Behinderung bedroht, wenn die Beeinträchtigung zu erwarten ist. (§ 2 SGB IX)

 

Ab wann gelte ich als „schwerbehindert“? Die GdS-Tabelle hilft.

 

(https://www.gesetze-im-internet.de/versmedv/anlage.html)

 

Sätze wie " Sie ist 80 Prozent schwerbehindert " kennen wir alle.

Die Angabe in Prozent ist allerdings nicht korrekt. Die Zahlen geben keine Prozentzahl, sondern den "Grad der Behinderung" an. Der bewegt sich abgestuft in Zehnerschritten von 20 bis 100. Korrekt wäre also eher die Aussage "Sie hat einen Grad der Behinderung von 80".

 

Einen groben Anhaltspunkt, wie hoch der Grad der Behinderung bei welchen Krankheiten ist, liefert die so genannte GdS-Tabelle. Die Abkürzung GdS steht für „Grad der Schädigungs-Folgen“.

  • Wer einen bestimmten Grad der Behinderung hat, ist noch nicht unbedingt "schwerbehindert"
  • Erst Menschen mit einem Grad der Behinderung von 50 oder mehr gelten als schwerbehindert
  • Bei einem Grad der Behinderung unter 50, aber von mindestens 30 kann die oder der Betroffene Menschen mit Schwerbehinderung unter bestimmten Umständen gleichgestellt sein

 

Der Grad der Behinderung gibt an, wie stark die körperlichen, geistigen oder seelischen Funktionen eingeschränkt sind.

 

Wichtig: Mehrere Beeinträchtigungen/Krankheiten können den Grad der Behinderung erhöhen, werden aber nicht einfach addiert.

 

Wenn mehrere Beeinträchtigungen vorliegen, erhöht sich der Grad der Behinderung. Die Werte werden dabei jedoch nicht nur addiert, sondern für jeden Einzelfall entsprechend gewichtet.

 

Beispiel:

Mittelgradiges Stottern mit einem GdS von 20 und eine Neurodermitis mit einem GdS von 40 ergeben also nicht automatisch einen Grad der Behinderung von 60.

 

23.02.2024

Referenz:

https://www.socura.de
 

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Freund oder Feind? Wie Begutachtungen durch den medizinischen Dienst erfolgreich gemeistert werden können (projektlebenaktiv.com)

26.02.2024 | crpsadmin

 

Freund oder Feind? Wie Begutachtungen durch den medizinischen Dienst erfolgreich gemeistert werden können

 

Alle Beiträge von Laura Mench anzeigen - 18. Juni 2020 - 30. Januar 2024

(c) Andi Weiland | Gesellschaftsbilder.de

Der medizinische Dienst (MD) wird von den Krankenkassen beauftragt, wenn es zu entscheiden gilt, ob eine Leistung bewilligt oder abgelehnt werden muss. Flattert ein Brief mit einem Begutachtungstermin ins Haus, bedeutet das für viele puren Stress. Der medizinische Dienst hat nach außen hin oftmals den Ruf, dafür verantwortlich zu sein, dass Leistungen durch die Krankenkassen abgelehnt werden. Woran liegt das und was kann getan werden, damit die Begutachtung durch den MD zum gewünschten Ziel führt?

 

Was macht der medizinische Dienst und warum gibt es ihn?

Der medizinische Dienst ist eine unabhängige Institution, die dafür sorgt, dass die Gelder, zum Beispiel in der Pflegeversicherung wirtschaftlich und zweckmäßig eingesetzt werden. Das geschieht zum Beispiel durch die Überprüfung von Pflegeheimen, aber auch durch Einzelfallgutachten, zum Beispiel wenn Versicherte bei ihrer Krankenkasse außerklinische Intensivpflege oder ein teures Hilfsmittel wie einen Elektrorollstuhl beantragen. Auch für die Einstufung in den richtigen Pflegegrad wird der MD zurate gezogen.

 

Abgesehen davon, dass es eine unabhängige Instanz braucht, die Pflegeheime und Pflegedienste kontrolliert, braucht es oftmals auch Pflegeerfahrung oder medizinische Kenntnisse, um beurteilen zu können, ob ein Hilfsmittel, eine Behandlung oder eine Versorgungsform sinnvoll und angemessen ist. Eine, bei einer Krankenkasse beschäftigte Bürokraft kann oftmals medizinische Fachbegriffe nicht verstehen und so in Zusammenhang bringen, dass sich daraus der Bedarf für die beantragte Leistung logisch darstellt. Dieses Problem löst der medizinische Dienst, dadurch, dass medizinisches Fachpersonal (zum Beispiel Ärzte und Ärztinnen und/oder Pflegekräfte) Gutachten schreiben, die für die Sachbearbeitung die medizinische Situation verständlich aufbereiten und bei der Entscheidung über Bewilligung und Ablehnung helfen.

 

Der Ruf eilt ihm voraus …

Hartnäckig hält sich die allgemeine Angewohnheit, dass Menschen einen starken Hauch von Respekt, fast schon von Angst verspüren, wenn sie einen Termin zu einer Begutachtung durch den medizinischen Dienst im Briefkasten finden.

 

Da stellt sich mir regelmäßig die Frage: warum ist das eigentlich so?

So richtig erschließt sich mir die Problematik nicht, denn der medizinische Dienst ist seit 2021 unabhängig von den Krankenkassen (vorher hieß es auch medizinische Dienst der Krankenkasse). Diese Loslösung sollte dazu führen, dass die Gutachten unabhängiger und besser werden. Der medizinische Dienst versteht sich als neutrale Instanz zwischen Versicherungsnehmer*in und Krankenkasse. Zumindest wenn es nach diesen Gesichtspunkten geht, sollte eine Begutachtung durch den medizinischen Dienst nicht automatisch zu großer Unsicherheit führen, zumindest nicht dann, wenn Leistungen beantragt wurden, die medizinisch begründbar sind.

 

Wie bereite ich mich auf eine Begutachtung durch den MDK vor?

Je nachdem welche Leistung bei der Krankenkasse oder der Pflegekasse beantragt wurde kann sich die Vorbereitung auf den Begutachtungstermin unterschiedlich gestalten. Viele Begutachtungen werden aktuell zum Thema außerklinische Intensivpflege durchgeführt, weil die Gesetzesänderung im GKV-IPReG eine Begutachtung durch den medizinischen Dienst vorsieht, wenn die Leistung beantragt wird.

 

Gerade bei komplexen Bedarfen, wie sie in der außerklinische Intensivpflege vorliegen, ist es wichtig, gut vorbereitet zu sein. Eine gute Pflegedokumentation, die den Gutachter*innen einen Einblick in die Versorgung und die gesundheitliche Situation ermöglicht, kann hier zum Beispiel schon sehr hilfreich sein.

 

Wenn eine Begutachtung bezugnehmend auf einen Hilfsmittelantrag stattfinden soll, ist es nützlich, Videos von der Erprobung des Hilfsmittels zu haben (die werden meistens sogar schon vorab angefordert), außerdem kann es hilfreich sein, im Vorfeld herauszuarbeiten, wo die Nachteile mit dem aktuellen Hilfsmittel (oder ohne Hilfsmittel) sind und wie das beantragte Hilfsmittel diese Nachteile ausgleichen oder die Gesundheit verbessern kann.

 

Bedenke bei Rollstühlen und elektrischen Zuggeräten jedoch, dass die Krankenkasse nicht für Leistungen der Teilhabe zuständig ist. Hier sollte in der Argumentation der Fokus auf der Erschließung des Nahbereichs (Wohnung und Besuch von Arztpraxen) liegen.

 

Auch für die Einstufung in den richtigen Pflegegrad wird der medizinische Dienst mit einem Gutachten beauftragt. Hier ist es wichtig, dass der Fokus im Gespräch mit den Gutachter*innen destruktiv gelegt wird. Das bedeutet, dass die zentralen Inhalte des Gesprächs sich darum drehen, was nicht mehr geht. Gerade für Menschen, die eine Einschränkung/Behinderung aufgrund des Alters oder sonstigen, plötzlichen Gründen erworben haben, ist das oftmals nicht leicht. Deshalb sehen wir bei Einstufungen in den Pflegegrad oftmals zu niedrige Ergebnisse. Viel zu schnell rutscht das Gespräch doch in die Richtung, was alles noch geht. Dafür gibt es jedoch auf dem Formular, welches als Basis für das Gutachten genutzt wird, leider keine Punkte.

 

Die beantragte Leistung wurde nach dem Gutachten abgelehnt … Was tun?

Zuallererst gilt es, herauszufinden, warum die Leistung abgelehnt wurde. Hinweise darauf finden sich normalerweise im Ablehnungsbescheid. Wenn die dort aufgeführten Gründe nicht aufschlussreich sind oder eventuell sogar falsch, ist die Frage, ob es am Gutachten liegt oder ob die Sachbearbeitung in der Krankenkasse das Gutachten nicht beachtet oder missverstanden hat.

 

Um Zeit zu gewinnen, kann es ratsam sein, einen fristwahrenden Widerspruch gegen die Ablehnung, mit dem Hinweis, dass eine Begründung des Widerspruchs zeitnah folgt, einzulegen.

 

Jetzt geht es an die Fehlersuche. Der einfachste Schritt ist, das Gutachten bei der Krankenkasse anzufordern und dieses zu überprüfen. Sind dort medizinische Tatsachen falsch aufgefasst worden? Wurde alles, was für die Entscheidung wichtig ist, im Gutachten berücksichtigt? Sind die Sachverhalte vollständig?

 

Wenn ja, scheint es nicht am Gutachten zu liegen. Dann gilt es, im Widerspruch bzw. in dessen Begründung die Argumente für die Ablehnung der Leistung zu entkräften. Ein Beispiel:

 

Mein Rufsystem, mit welchem ich meiner Assistenz Bescheid gebe, dass ich etwas brauche, wurde mit der Begründung abgelehnt, dass das Beatmungsgerät Alarme hätte und diese über ein Babyphon übertragen werden könnten.

 

Meine Gegenargumentation war, dass mein Bedarf sich nicht ausschließlich auf die Beatmung bezieht (muss ja auch mal auf die Toilette) und ein Babyphon ist in keiner Weise geeignet und schon gar nicht zugelassen, um medizinische Bedarfe zu decken.

 

Sollten sich die Ablehnungsgründe aus dem Gutachten ergeben, macht es Sinn, darauf in der Widerspruchsbegründung einzugehen und genau herauszuarbeiten, wo im MD-Gutachten die Fehler sind und wie sich im Zusammenhang mit der Ablehnung der Leistung, die Fehler äußern …

 

Ganz wichtig ist hier jedoch zu erwähnen, dass ein Widerspruch nicht gegen das Gutachten gerichtet werden kann, sondern immer nur gegen den Bescheid, der aus dem Gutachten resultiert. Ist ein Gutachten grob fehlerhaft, zum Beispiel weil es nach Aktenlage gemacht wurde und die nicht mehr auf dem neuesten Stand ist, ist es möglich, eine erneute (persönliche) Begutachtung anzufordern.

 

Wurde zum Beispiel ein Rollstuhl beantragt, obwohl die Person noch einige Meter gehen kann, könnte ein Fehler im Gutachten sein, dass dort drinsteht, dass der Antragsteller/die Antragstellerin gehen kann. Der Zusatz, dass nur kurze Strecken gegangen werden können, fehlt. Dies kann dazu führen, dass der Bedarf eines Rollstuhls nicht erkannt wird und auf den Antrag eine Ablehnung folgt.

 

Hinweis: Schon für den Widerspruch kann anwaltliche Unterstützung in Anspruch genommen werden. Die Kosten dafür werden von der Krankenkasse übernommen, wenn dem Widerspruch abgeholfen wird.

 

30.01.2024

Referenz:

https://projektlebenaktiv.com/2024/01/30/freund-oder-feind-wie-begutachtungen-durch-den-medizinischen-dienst-erfolgreich-gemeistert-werden-konnen/?mc_cid=76a3f7cb44&mc_eid=6005ba63bf
 

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